135 Millionen für Wasser und Abwasser
Das neue Wasserwerk des OOWV bei Marienhafe. Es soll Ende des Jahres in Betrieb gehen.
Marienhafe Mit Investitionen in Höhe von insgesamt 135,6 Millionen Euro hat der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) im Jahr 2024 wichtige Infrastrukturprojekte in der Region vorangetrieben. Das geht aus dem aktuellen Jahresabschluss hervor. 86,7 Millionen Euro flossen demnach in die Wasserversorgung, weitere 48,9 Millionen Euro in den Bereich Abwasser.
„Unsere Maßnahmen tragen erheblich zur regionalen Wertschöpfung bei“, erklärte Verbandsvorsteher Sven Ambrosy. Eine moderne Infrastruktur sichere nicht nur die Zukunftsfähigkeit der Mitgliedskommunen, sondern stärke auch die lokale Wirtschaft durch Auftragsvergaben. Die Klimaveränderungen, ein steigender Wasserbedarf und das Bevölkerungswachstum erforderten zielgerichtetes Handeln, so Ambrosy weiter.
Steigende Nachfrage und Ausbau der Versorgung
Die Trinkwasserabgabe stieg im Jahr 2024 auf 83,9 Millionen Kubikmeter – ein Plus von 4,8 Millionen Kubikmetern im Vergleich zum Vorjahr. Um diese steigende Nachfrage zu bedienen, setzt der OOWV auf Erhalt und Ausbau seiner Leitungen und Anlagen.
Drei Großprojekte stehen beispielhaft für den Fortschritt: In Marienhafe entsteht derzeit ein neues Wasserwerk, das das alte Werk aus dem Jahr 1958 ersetzt. Rund 28 Millionen Euro investiert der OOWV dort. Besonders ist der Einsatz einer innovativen Filtertechnologie, die deutschlandweit eine Vorreiterrolle einnimmt. Die Inbetriebnahme ist für die Wintermonate geplant.
In Kneheim (Landkreis Cloppenburg) schreitet der Bau eines neuen Speicherpumpwerks für rund 13 Millionen Euro voran. Zwei große Trinkwasserbehälter mit je 5000 Kubikmetern Fassungsvermögen sollen künftig für mehr Versorgungssicherheit in der Region sorgen – eine Teilinbetriebnahme ist noch im Juli vorgesehen.
Ein drittes Großprojekt ist der Bau einer 38 Kilometer langen Wassertransportleitung von Sandelermöns nach Diekmannshausen, die ab 2028 das Versorgungsnetz in der Region stabilisieren soll. Die Leitung verläuft durch die Landkreise Friesland, Wittmund und Wesermarsch. Erste Abschnitte wurden bereits fertiggestellt, der zweite Bauabschnitt steht kurz vor der Vergabe. Komplex ist das Vorhaben unter anderem wegen naturschutzrechtlicher Anforderungen im Vogelschutzgebiet.
Fortschritte auch imBereich Abwasser
Auch im Abwasserbereich wurden 2024 zentrale Maßnahmen umgesetzt: In Oldenburg wurde mit dem Rück- und Neubau eines großen Faulturms ein weiterer Schritt der umfassenden Modernisierung der dortigen Kläranlage eingeleitet. In Esens (Landkreis Wittmund) konnten zahlreiche Teilschritte zur Anpassung der Kläranlage realisiert werden – darunter neue Becken, Belüftungstechnik und Rückbau veralteter Bauwerke.
In Lindern (Landkreis Cloppenburg) schreitet die Modernisierung der Kläranlage planmäßig voran. In Barnstorf (Landkreis Diepholz) bewährte sich der OOWV bereits kurz nach der Übernahme Anfang 2024: Nach einem Abwasserrohrbruch konnte die Anlage zügig repariert werden. Fortgeschritten sind auch die Arbeiten an der neuen Faulungsanlage auf der Kläranlage Varel (Landkreis Friesland), die künftig zur Eigenerzeugung von Strom und Wärme aus Klärgas genutzt wird. In Lohne-Rießel (Landkreis Vechta) ist der Neubau einer vergleichbaren Anlage fast abgeschlossen.
Verbandsvorsteher Ambrosy dankte abschließend der Verbandsversammlung für die einstimmige Entlastung des Vorstands und der Geschäftsführung. Für 2025 sind laut Wirtschaftsplan erneut hohe Ausgaben vorgesehen: 87 Millionen Euro für Trink- und Brauchwasserprojekte sowie 57 Millionen Euro für Investitionen in der Abwassersparte.