20 Jahre NPorts: So werden Niedersachsens Häfen modernisiert
Die erneuerten Richtfeuerlinien der Hafenzufahrt in Norddeich – bald wieder in Betrieb.
Die niedersächsische Hafengesellschaft Niedersachsen Ports (NPorts) feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. In den vergangenen zwei Jahrzehnten wurden die 15 Hafenstandorte in Niedersachsen mit insgesamt 1,5 Milliarden Euro modernisiert, ausgebaut und instandgehalten. Die wirtschaftliche Bedeutung der Häfen habe in dieser Zeit laut NPorts stetig zugenommen.
Ein erheblicher Teil der Investitionen sei in Projekte zur Energiewende, darunter der Ausbau von Hafeninfrastrukturen für die Offshore- und Onshore-Windenergie, geflossen. In Cuxhaven würden derzeit drei neue Liegeplätze entstehen, die bis 2028 fertiggestellt werden sollen. Das Vorhaben werde mit bis zu 200 Millionen Euro von Bund und Land gefördert, die Hafenwirtschaft trage die restlichen Kosten durch eine Vorfinanzierung. Auch in Wilhelmshaven und Stade sollen Umschlaganlagen für verflüssigte Gase (AVG) weiterentwickelt werden, um die Energieversorgung in Deutschland zu sichern.
Hafenausbau in Norden und Umgebung
In der Region Norden haben die NPorts-Häfen Norddeich und Norderney nach eigenen Aussagen eine zentrale Rolle für den Inselversorgungsverkehr. Jährlich würden hier durchschnittlich 6,5 Millionen Passagierbewegungen gezählt. Die im vergangenen Sommer fertiggestellte neue Südmole sorge für einen effizienteren Fährbetrieb. Zudem werde eine zusätzliche Fährverbindung zwischen Norddeich und Norderney, die bislang im Gelegenheitsverkehr fuhr, ab April dieses Jahres in den regulären Linienverkehr aufgenommen.
In Norddeich seien außerdem die Richtfeuerlinien erneuert worden. Die vier modernisierten Leuchtfeuer sollen künftig wieder die Navigation in der Hafenzufahrt erleichtern. Die Gesamtkosten für dieses Projekt sollen sich auf 1,1 Millionen Euro belaufen.
Auf Wangerooge plant NPorts gemeinsam mit der Deutschen Bahn eine umfassende Modernisierung des Hafens. Die ersten Maßnahmen, darunter die Planung eines neuen Betriebsgebäudes und naturschutzfachliche Untersuchungen, seien bereits eingeleitet. Die geschätzten Kosten liegen hier bei 21 Millionen Euro.
Zukunftsprojekte und Herausforderungen
Neben den bereits umgesetzten und laufenden Projekten stehen nach Angaben von NPorts weitere große Vorhaben an.
In Brake werde die Erweiterung des Niedersachsenkais mit einem dritten Großschiffsliegeplatz vorbereitet. In Emden laufen derzeit Modernisierungsarbeiten an der über 100 Jahre alten Großen Seeschleuse. Zudem soll dort in diesem Sommer auch der Bau des Großschiffsliegeplatzes beginnen.
Die niedersächsischen Seehäfen spielen laut NPorts eine zentrale Rolle für den internationalen Handel und die wirtschaftliche Entwicklung der Region. Mit derzeit rund 49500 direkt und indirekt Beschäftigten seien sie außerdem ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für das Land Niedersachsen. NPorts beschäftigt aktuell 649 Mitarbeitende und 43 Auszubildende.
Seit der Gründung von NPorts im Jahr 2005 seien die Strukturen so gestaltet worden, dass die Hafengesellschaft flexibel auf neue Anforderungen reagieren könne. Die fortlaufende Modernisierung der Häfen bleibe jedoch eine Herausforderung, insbesondere vor dem Hintergrund steigender Investitionskosten und neuer Anforderungen durch die Energiewende.