Abwassergebühr in Hage steigt
Weitere Projekte werden in diesem Jahr im Klärwerk Hage umgesetzt.
Hage Ein zentraler Punkt auf der öffentlichen Sitzung des Eigenbetriebes Abwasserwerk der Samtgemeinde Hage ist Ende des vergangenen Jahres die Anhebung der Gebühr für Abwasser gewesen. Betriebsleiter und Bürgermeister der Samtgemeinde, Erwin Sell, präsentierte den Jahresabschluss 2022, der von der Wirtschaftsprüfgesellschaft Kommuna – Treuhand geprüft und später einstimmig genehmigt wurde. In diesem gibt die Gesellschaft eine Empfehlung zur Erhöhung der Abwassergebühr von 2,43 Euro auf 2,93 Euro.
Die Erhöhung begründet sich der Samtgemeinde zufolge durch verschiedene Faktoren. Darunter Tariferhöhungen für Angestellte sowie gestiegene Kosten für Energie, Entsorgung für Klärschlamm, Fällmittel und Abschreibungskosten für das neue Abwasserhauptpumpwerk.
Ein durchschnittlicher Einfamilienhaushalt mit einem Frischwasserverbrauch von 120 Kubikmetern pro Jahr kann mit einer monatlichen Belastung von etwa fünf Euro rechnen. Trotz der Erhöhung bleibe die Samtgemeinde Hage allerdings im unteren Drittel, vergleicht man die Abwassergebühren im Umland miteinander.
Technischer Leiter Jörg Grensemann gab zudem einen Einblick in das erfolgreich abgeschlossene Großprojekt des Abwasserhauptpumpwerkes, dessen Inbetriebnahme im Juni 2023 erfolgte. Grensemann ging auf die jeweiligen Bauphasen des Neubaus des Abwasserhauptpumpwerkes ein. Ebenfalls berichtete er, dass für etwa 40000 Euro Renovierungsarbeiten am Klärwerksgebäude und den Lagerhallen durchgeführt wurden. Zudem wurde ein Notstromaggregat für den Abwasserbetrieb angeschafft. Die Kläranlagenschau 2023 und 2024 hätten sie zudem ohne Vorkommnisse bestanden.
Im Anschluss stellte Grensemann das Ingenieurbüro Thalen Consult vor, das nun beauftragt wurde, die Energieoptimierung des Klärwerks voranzutreiben. Eine Maßnahme wird sein, die Belüftungstechnik in den Belebungsbecken von einer Rohrbelüftung auf eine Plattenbelüftung mit neuen Gebläseeinheiten umzubauen. Der erste Bauabschnitt (Umbau Belebungsbecken 2) ist mit etwa 350000 Euro veranschlagt. Die gleiche Technik soll auch im Belebungsbecken 1 in den folgenden Jahren verbaut werden. Nach vorliegenden Berechnungen wird mit dieser neuen Technik eine Energieeinsparung von zirka 40 Prozent erreicht.
Durch den Ausbau des Glasfasernetzes ist es im vergangenen Jahr mehrfach zu erheblichen Störungen im Abwassernetz gekommen. Es wurden mehre Abwasserdruckleitungen und Freispiegelleitungen durch Horizontalbohrungen oder Erdraketen beschädigt.
Für das Wirtschaftsjahr 2024 sind bedeutende Bauvorhaben geplant, darunter ein Carport mit Fotovoltaikanlage (geschätzte Kosten: 180000 Euro) und die Grundsanierung eines über 50 Jahre alten Regenwasserspeichers mit Pumpwerk (Kosten: 80000 Euro).