ALARM! - Beim Bundesweiten Warntag
Radionordseewelle klärte die Bürgerinnen und Bürger noch einmal über den Warntag auf. Foto: Merlin Klinke
Norden Am heutigen dritten bundesweiten Warntag wurden in Deutschland erneut die Warnsysteme für den Krisen- und Katastrophenfall erprobt. Gegen 11 Uhr wurde eine Probewarnung versendet. Um 11:45 Uhr erfolgte auf den meisten Warnkanälen eine Entwarnung. Bei Cell Broadcast – dem in diesem Jahr neu eingeführten Warnmittel, das viele Menschen unmittelbar auf ihrem Smartphone erreicht – wird an der zeitnahen Einführung der Entwarnung gearbeitet, wie das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe mitteilt. Aus Sicht des Landkreises Aurich ist der Warntag gut verlaufen.
Nicht jeder wird erreicht
Durch eine nicht repräsentative Umfrage innerhalb der SKN-Medien-Gruppe in Norden hat sich gezeigt, dass der Probealarm nicht jeden erreicht hat. Dabei konnte jedoch kein Zusammenhang zwischen Netzbetreiber, wie Telekom, Telefonica oder Vodafone, oder Betriebssystem, Android oder iOS, festgestellt werden. So zeigt sich, dass beim Stresstest noch nicht alle Bürger erreicht werden.
Auch Bürgerinnen und Bürger ohne Smartphone erhalten keine direkte Warnung im Landkreis Aurich. Eine zusätzliche SMS wurde nicht verschickt. Dies könne besonders für die ältere Bevölkerung und bei Menschen mit Behinderung ein Problem sein, da diese nicht nur bei Gefahr später informiert werden, sondern oft länger brauchen, um sich in Sicherheit zu bringen. Im Katastrophenfall werden alle Medien informiert, die über Reichweite in dem betroffenen Gebiet verfügen. So hat beim Warntag Radio Nordseewelle die regulären Nachrichten mit einem Hinweis zum Warntag ergänzt, um über den Vorgang aufzuklären.
Sirenen sind wichtig
„Ich habe mich fürchterlich erschrocken“, sagt Nordens Stadtbrandmeister Thomas Kettler. Er war gerade am Telefonieren, als die Alarmierungen losgingen. Er ist aber trotzdem zufrieden, dass sein Handy ausgelöst hat. Besonders Ereignisse wie die Flut im Ahrtal 2021 zeigen, wie wichtig das frühe Informieren der Bevölkerung ist. Und das geht flächendeckend am sichersten über die Lautsprechersysteme. Denn moderne Sirenen können ebenfalls Aufnahmen abspielen. „Denn wer sein Smartphone nachts abschaltet, kann keinen Cell Broadcast empfangen.“
Zudem sei die Frequenz der Benachrichtigungen ein wichtiger Faktor. Gerade im Sommer bei großer Hitze oder bei leichteren Unwettern müsse erneut überdacht werden, wann Katastrophenschutz-Apps eine Warnung herausgeben. Denn bei zu häufigen Warnungen wird die Gefahr größer, dass der Inhalt der Nachrichten ignoriert wird, so Kettler. Daher sei es gut, dass ein neues Sirenennetz in Planung ist.
Sirenennetz geplant
Der Landkreis Aurich setzt sich aktiv für die rasche Wiederherstellung eines flächendeckenden Sirenen-netzes ein und profitiert dabei von einem Förderprogramm des Bundes. Im Zuge dieser Maßnahme wurde eine europaweite Ausschreibung für die Beschaffung der Sirenen durchgeführt, wobei die Firma Hörmann-Warnsysteme im zweiten Quartal dieses Jahres den Zuschlag erhalten hat, wie die Pressestelle des Landkreises Aurich mitteilt.
Hörmann-Warnsysteme hat ihrerseits ein Ingenieurbüro beauftragt, die sogenannten Ausleuchtungskegel zu ermitteln. Diese Ausleuchtungskegel sind entscheidend, um die endgültige Anzahl der benötigten Sirenen festzulegen. Der genaue Zeitrahmen für die Installation der Anlagen kann derzeit noch nicht angegeben werden, da die Nachfrage nach solchen Anlagen bundesweit hoch und qualifiziertes Fachpersonal knapp ist. Die geplanten Sirenen sind moderne, digitale Anlagen, die nicht nur Alarmsignale, sondern auch Sprachausgaben unterstützen. Dies ermöglicht eine präzisere und effektivere Warnung der Bevölkerung in Notfällen.
Weitere Informationen zum Warntag und eine Umfrage des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe gibt es auf der Webseite https://www.bbk.bund.de/ .