Am Sonntag geht es „Up Rad van Möhlen to Möhlen“
Freuen sich auf den Beginn der Mühlen-Tour (v. l.): Tanja Luitjens (Upgant-Schott), Gundolf Scheweling (Marienhafe), Hans-Werner Janssen (Südcoldinne), Gerke Hugen (Leezdorf), Karl Constant (Münkeboe), Mediengestalter Werner Arendt, Simon Willms (Touristik Südbrookmerland), Albert Janssen (Upgant-Schott), vorn Wilfried de Vries (Berumerfehn). Fotos: Eva Requardt-Schohaus
Großheide/Brookmerland/Südbrookmerland
Morgen hat die neue 38 Kilometer lange Fahrrad-Route „Up Rad van Möhlen to Möhlen“ Premiere, die Großheide, Brookmerland und Südbrookmerland miteinander verbindet. Sie orientiert sich an dem erfolgreichen Event „Van Dörp to Dörp“ und der beliebten Krummhörner Kirchturm-Tour.
Mühlenvereine und -besitzer aus den drei Gemeinden, die sich inzwischen zu einem Arbeitskreis Mühlen zusammengeschlossen haben, arbeiten seit Anfang des Jahren an diesem Ereignis, das den Teilnehmern einen Einblick in das Mühlenwesen geben soll. In der Zeit von 9 bis 16 Uhr können sie die historischen Bauwerke in Südcoldinne, Berumerfehn, Leezdorf, Marienhafe, Upgant-Schott und Münkeboe näher kennenlernen.
Offiziell beginnt die Tour um 9 Uhr, aber ein Start lohnt sich auch noch in der Mittagszeit. Die reine Fahrzeit, das wurde inzwischen getestet, beträgt rund drei Stunden. Für eine Startgebühr von drei Euro (die Teilnahme von Kindern unter 14 Jahren ist kostenlos) erhalten die Teilnehmer eine Stempelkarte mit Bildern der sechs Baudenkmäler sowie die Teilnahmerichtlinien, die während der Fahrt eingehalten werden müssen, um Unfälle zu vermeiden.
Wo die Teilnehmer mit ihrer Mühlentour beginnen, ist dabei völlig egal. Über den Streckenverlauf informiert eine Karte. Damit sich niemand verfahren kann, werden für die Mühlentour an den Straßenschildern im Routen-Verlauf Pfeile mit dem Möhlen-Logo angebracht. Vor den teilnehmenden Mühlen steht am Sonntag zudem eine kleine Werbemühle.
An jeder Station, die mit dem Fahrrad erreicht wird, gibt es einen Stempel – die Startmühle ausgenommen. Dort wird die Karte erst am Ende der Tour abgestempelt, wenn der Ausgangspunkt gegen 17 Uhr wieder erreicht ist. Wer alle sechs Stempel-Abdrucke vorweisen kann, erhält zur Belohnung eine Teilnahme-Urkunde.
Die Mühlen-Route führt durch eine abwechslungsreiche Landschaft mit Wald- und Moorgebieten – und bietet darüber hinaus die seltene Gelegenheit, mehrere Galerie- und einen Erdholländer näher kennenzulernen. Schirmherr der Auftaktveranstaltung ist Fredy Fischer, Vorsitzender des Mühlenbeirats im Landkreis Aurich, der seit 2022 ein eingetragener Verein ist.
Live-Müllern undBesichtigungen
An jeder Station können die Mühlen nicht nur besichtigt werden, sondern es wird jeweils etwas Besonderes geboten: So zeigt der Hobby-Müller Harald Heeren in dem 1937 erbauten zweistöckigen Galerieholländer in Berumerfehn, wie Getreide früher gemahlen wurde. Die 1983 gegründete Interessengemeinschaft Windmühle hat die seinerzeit völlig verfallene Windmühle so restauriert, dass sie wieder voll funktionstüchtig ist.
In Upgant-Schott und Münkeboe werden bei den Galerieholländern mit Windrose zudem Fahrrad-Ausstellungen präsentiert. Die Mühlenvereine Upgant-Schott, Münkeboe, Berumerfehn und der Heimatverein Leezdorf sorgen zudem für Speis und Trank in der historischen Umgebung. In Marienhafe kann das Packhaus des dreistöckigen Galerieholländers besichtigt werden, das wie das Müllerhaus frisch saniert worden ist. Dort sollen künftig wieder Kunstausstellungen stattfinden.
Die Brüder Scheweling hatten die 1776 errichtete ehemalige Öl- und Peldemühle vor dem Abriss bewahrt und 1979 und 1983 Kappe, Reetdach, Galerie und das hölzerne Flügelkreuz erneuert. Inzwischen ist die Marienhafer Mühle wieder ein Sanierungsfall – eine Mammut-Aufgabe, die Torsten und Gundolf Scheweling in den nächsten Jahren bewältigen wollen. Das historische Bauwerk soll wieder ein Schmuckstück werden – wie die übrigen Mühlen, die bei der Mühlen-Tour besichtigt werden können.