An der KGS Hage-Norden soll ein Suchtpatient Schülerinnen sexuell belästigt haben
Ein Suchtpatient soll Schülerinnen auf dem Pausenhof belästigt haben. Archivfoto
Norden Ein 20-jähriger Suchtpatient, der sich in einer Entzugsklinik befand, wird beschuldigt, Schülerinnen der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Hage-Norden, Außenstelle Norden, über soziale Medien sexuell belästigt zu haben. An die Schule sei er eigentlich gekommen, um im Rahmen eines Suchtpräventionsprojektes mit den Schülerinnen und Schülern über die Gefahren des Drogenkonsums zu sprechen. Anstatt diesem Anliegen nachzukommen, nutzte er seine Position, um an die Telefonnummern der Schülerinnen zu gelangen und sie dann über Snapchat und Instagram zu belästigen.
Die Polizei bestätigte, dass eine Anzeige wegen „Beleidigung auf sexueller Grundlage“ eingegangen sei und in dieser Richtung gegen den mutmaßlichen Täter ermittelt wird. Es wird vermutet, dass sich weitere Betroffene möglicherweise später melden werden. Weitere Details werden zur Sicherheit der Betroffenen und wegen des laufenden Verfahrens nicht mitgeteilt.
Wie die Ostfriesen-Zeitung berichtet, seien die Eltern empört von dem Vorfall an der Schule. In den Nachrichten des Mannes an die 13- bis 14-jährigen Schülerinnen sei es um explizite, sexuelle Handlungen gegangen. Auch solle es Aufforderungen zu persönlichen Treffen gegeben haben, berichtet das Blatt. Die Eltern sollen die Nachrichten als „abartige Formulierungen“ bezeichnet haben.
Die Schule selbst hat schnell reagiert und sich nach Bekanntwerden des Vorfalls an die Regionalen Landesämter für Schule und Bildung (RLSB) Osnabrück gewandt und um Unterstützung gebeten. Sie hat auch Maßnahmen ergriffen, um den betroffenen Schülern und ihren Familien zu helfen. Wie die Pressesprecherin der Regionalen Landesämter für Schule und Bildung, Melanie Bünn, mitteilt, werde die KGS bei der Aufarbeitung der Fälle auch von den Behörden unterstützt.
Derzeit befindet sich die Schule im Austausch mit den relevanten Stellen, um den Vorfall aufzuklären. Externe Ermittlungen laufen parallel zu internen Aufarbeitungen. Bünn sagt, dass zu jeder Zeit Ansprechpersonen für betroffene Schülerinnen und Schüler sowie deren Erziehungsberechtigte an der Schule zur Verfügung stehen. Unterstützung kommt auch von der Schulpsychologie des RLSB sowie von außerschulischen Beratungsstellen. Die Schule verfügt über Präventionskonzepte und ein schulinternes Krisenteam, teilt Bünn in einer Pressemitteilung mit, das bei Bedarf einsatzfähig ist und von der Außenstelle Hage bei Bedarf unterstützt wird.
Des Weiteren wurden bereits Maßnahmen zur Prävention von Internetgefahren umgesetzt, darunter ein Vortrag der Polizei für Schülerinnen und Schüler sowie ein Informationsabend für Erziehungsberechtigte.
Ein „transparenter Elternbrief“ wurde versandt und die Schule bleibe in Kontakt mit relevanten Stellen, heißt es.