Erstmals Streik bei Ørsted in Norddeich
Die Mitarbeitenden fordern mehr Gleichberechtigung und Transparenz bei der Bezahlung. Ørstedt sagt, man sei der Gewerkschaft schon entgegengekommen.
Rund 80 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bestreiken zur Stunde den Offshore-Spezialisten Ørstedt.
Norddeich Die Argumente wurden ausgetauscht und ein Entwurf liegt auf dem Tisch. Trotzdem komme Ørsted den Arbeitnehmern nicht entgegen, behauptet Gewerkschaftssekretär Henrik Köller gegenüber dem KURIER. „Wir hatten bereits elf Verhandlungsrunden“, bestont der IG Metaller. Jetzt folgen mit dem ersten Warnstreik auch Taten.
Bis zu 2000 Euro Gehaltsunterschied soll es laut Köller zu Beginn der Verhandlungen im Januar in einigen Bereichen von Mitarbeiter zu Mitarbeiter gegeben haben. Es sei eine Bezahlung nach dem „Nasenfaktor“ gewesen, sagt er. Also: Es komme nicht so sehr auf die Arbeit an, sondern darauf, wer sie macht.
Die Gewerkschaft fordert eine „gerechte Bezahlung und mehr Transparenz“ beim Gehalt. Auch eine 38,5 Stunden-Woche gehört zu ihren Forderungen. Dabei betont er, dass diese zwar auch für den Offshore-Bereich gelten soll. Der Arbeitsrhythmus müsse sich in diesem Bereich jedoch nicht verändern. Die Mitarbeitenden draußen auf See würden aber auch profitieren von der geregelten Arbeitszeit, da durch die langen Dienste schneller Überstunden angesammelt werden könnten.
Deutschland-Geschäftsführer von Ørsted, Jörg Kubitza, sagt dazu: „Verhandlungen bedeuten aber auch, dass sich beide Seiten aufeinander zubewegen. Das haben wir getan, indem wir signalisiert haben, dass wir bei einigen Forderungen mitgehen könnten. Wir haben allerdings von der Tarifkommission auch erwartet, dass sie unsere realen Arbeitsbedingungen und Bedürfnisse berücksichtigen, die wir in der Branche nun einmal haben. Das ist an einigen Stellen nicht geschehen. Warnstreiks helfen jetzt gar nicht weiter.“