Aufträge für Norder Betriebe nur unter bestimmten Voraussetzungen

Von Christian Schmidt

Die Stadt Norden erläutert, warum eine ostdeutsche Firma das Rathaus saniert

Aufträge für Norder Betriebe nur unter bestimmten Voraussetzungen

Norden Das Norder Rathaus wird saniert. Wie berichtet, werden Fenster und Fassade ausgebessert.

Kaum verhüllt das Gerüst das Gebäude, fragen sich viele Bürgerinnen und Bürger, warum eine thüringische Firma für Teilarbeiten engagiert wurde: Die Tischlerei Schneider aus Leinefelden-Worbis ist für den Austausch abgängiger Fenster zuständig. „Es sollte doch einige Tischlereien in der Gegend geben, die sich mit alten Fenstern auskennen“, schreibt ein Social-Media-Nutzer, worauf ein anderer vermutet, es sei „wohl zu viel Geld da, was dringend weg muss“.

Dem widerspricht die Stadt und erläutert, dass bei Arbeiten an öffentlichen Gebäuden nicht einfach irgendeine Firma beauftragt werden kann. Ein vorab geschätzter Auftragswert für einzelne Gewerke bestimme das Vergabeverfahren. Die entsprechenden Wertgrenzen für Bauarbeiten regele die Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen, kurz VOB/A. Wenn ein Gesamtwert beispielsweise unter 3000 Euro liegt, könne ein Direktauftrag vergeben werden. Bis zu Gesamtsummen von bis zu 150.000 Euro gebe es verschiedene Ausschreibungsmöglichkeiten, die Auftraggebern einen gewissen Spielraum lassen.

Liegt jedoch der Gesamtwert über diesen Beträgen, müsse öffentlich ausgeschrieben werden. Und dies sei beim Norder Rathaus der Fall: Die Sanierungsmaßnahme soll laut Stadtverwaltung rund 320.000 Euro kosten.

Es hat auch eine Reihe von in Norden ansässigen Bietern gegeben. Für die Bauhauptarbeiten konnte mit der Firma Bold auch ein lokaler Auftragnehmer gewonnen werden. Aber eben nicht überall. Dass die lokalen Unternehmen „nicht alle Zuschläge erhalten konnten, liegt lediglich am Preis, der hierbei als einziges Wertungskriterium herangezogen wird“, teilt das Rathaus mit. Stadtbaurat Christian Pohl merkt mit Bedauern zudem an, dass sich längst nicht alle Norder Firmen „an unseren Ausschreibungen“ beteiligen.