Mehr als 12000 Kegelrobben wurden in der vergangenen Saison gezählt. Vor allem in Niedersachsen gab es einen starken Anstieg.
Die Anzahl an Kegelrobben im Wattenmeer steigt weiter an.
Ostfriesland/Norddeutschland Die Bestände der Kegelrobben im Wattenmeer wachsen weiter: Bei den aktuellen grenzübergreifenden Zählungen 2024/2025 wurden insgesamt 12064 Kegelrobben gezählt – darunter 3051 neugeborene Tiere. Das geht aus dem Bericht hervor, den die trilaterale Expertengruppe für Meeressäugetiere im Rahmen der Zusammenarbeit von Dänemark, Deutschland und den Niederlanden veröffentlicht hat.
Besonders auffällig ist der Anstieg in Niedersachsen: Dort wurden 1564 Tiere erfasst – ein Plus von 14,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im niederländischen Teil des Wattenmeeres wurden mit 8.638 Individuen mehr als 70 Prozent aller gezählten Kegelrobben beobachtet – ein Zuwachs von 10,4 Prozent. Einen besonders starken Anstieg verzeichnete Schleswig-Holstein mit 499 Tieren (plus 74,5 Prozent). Auf Helgoland dagegen sank die Zahl der Tiere um 37 Prozent auf 1060. Auch in Dänemark wurde ein Rückgang festgestellt – dort wurden 303 Robben gezählt, 16,1 Prozent weniger als im Vorjahr.
„Dieses kontinuierliche Wachstum spiegelt die Bedeutung des Wattenmeers als wichtigen Lebensraum für Kegelrobben wider“, betont Jessica Schop, Hauptautorin des Berichts und Forscherin bei Wageningen Marine Research. Um langfristige Schutzmaßnahmen entwickeln zu können, sei jedoch ein besseres Verständnis regionaler Unterschiede, etwa bei Bewegungsmustern und Umweltfaktoren, erforderlich.
Die Zählungen erfolgen regelmäßig durch Luftaufnahmen und werden von der trilateralen Expertengruppe koordiniert. Sie dienen als wichtige Grundlage für das Robbenmanagement im Wattenmeer. Obwohl das internationale Seehundabkommen die Kegelrobben nicht explizit einbezieht, profitieren diese durch ihre Aufnahme in den Seehundmanagementplan.
Das Wattenmeer, das sich über rund 500 Kilometer entlang der Küsten von Dänemark, Deutschland und den Niederlanden erstreckt, wurde 2009 als Unesco-Weltnaturerbe anerkannt. Es gilt als eines der ökologisch bedeutendsten Feuchtgebiete weltweit.