Ausbreitung verläuft unterschiedlich schnell

Ostfriesland – Das Coronavirus verbreitet sich in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich schnell. Der KURIER zeigt zurzeit in jeder Ausgabe die Entwicklung in den 16 Bundesländern mit ihren zahlreichen Landkreisen. Das Ausbreitungstempo des Virus ist ein Indikator dafür, inwieweit die Maßnahmen, die Landesregierungen in ihren Bundesländern veranlasst haben, greifen.

Eine Analyse der Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) belegt, dass die Verbreitung des Virus in Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt in der vergangenen Woche besonders schnell voranging, Bremen, Hamburg und Bayern sind die Bundesländer, in denen die Steigerungsrate von Corona-Infizierten in dieser Woche am geringsten gewesen ist. Betrachtet wird bei dieser Analyse die Verdopplungszahl. Gemeint ist damit die Anzahl der Tage, in denen sich die Zahl der Infizierten verdoppelt hat. Dieser Wert lässt sich für unterschiedliche Zeiträume vergleichen und zeigt so an, ob die Geschwindigkeit der Verbreitung in einzelnen Regionen eher zu- oder abnimmt.

Insgesamt sind in Deutschland erneut weniger Neuinfektionen gemeldet worden. Ob sich die Ausbreitung aber tatsächlich verlangsamt hat, zeigt sich erst in den nächsten Tagen. Denn das Robert-Koch-Institut weist darauf hin, dass am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter ihre Fallzahlen übermittelt haben und diese fehlenden Daten somit erst am Dienstag in der Statistik erscheinen. Diese Verzögerung trifft zum Beispiel auf Nordrhein-Westfalen zu.

Beim Betrachten der Zahlen kann es durchaus vorkommen, dass sich die Angaben der Landkreise, Ministerien und des Robert-Koch-Instituts unterschieden. Falsch sind die Zahlen jedoch nicht, entscheidend ist der Zeitpunkt der Veröffentlichung.

Die Zahlen im KURIER basieren auf den Angaben des Robert Koch-Instituts, die Städte und Kreise in Ostfriesland werden nach entsprechender Information durch die Stadt- und Kreisverwaltungen am Abend nochmals auf den aktuellen Stand gebracht. Das RKI veröffentlich derzeit einmal pro Tag (in der Regel zwischen 10 und 11 Uhr) für alle Bundesländer Fallzahlen. Der Datenstand ist dabei laut RKI jeweils 0 Uhr des betreffenden Tages. Die Fallzahlen stammen von rund 400 Gesundheitsämtern in Deutschland, die diese mindestens einmal täglich elektronisch an die Bundesländer übermitteln. Diese wiederum geben die Daten elektronisch an das RKI weiter.