Ausgezeichnet: Urkunden für Azubis in Ostfriesland

Von Werner Jürgens

Die ausgezeichneten Auszubildenden aus dem Landkreis Aurich. Fotos: Werner Jürgens

Ostfriesland Sie haben buchstäblich ausgezeichnete Arbeit geleistet und das am Freitag auch schriftlich bestätigt bekommen. Da fand nämlich im Emder Festspielhaus am Wall die feierliche Übergabe der Urkunden an die diesjährigen Prüfungsbesten der Industrie- und Handelskammer (IHK) für Ostfriesland und Papenburg statt. 83 Prüflinge haben ihre Ausbildung mit der Note „Sehr gut“ bestanden. Moderiert wurde die Veranstaltung von Ludger Abeln. Das musikalische Rahmenprogramm gestaltete die Gruppe „Adrenalin“.

„Sie können sehr stolz sein auf diese Ergebnisse, und wir hoffen, dass Sie die Feierstunde ein wenig genießen können“, meinte der Präsident der IHK für Ostfriesland und Papenburg, Theo Eilers, in seinem Grußwort an die erfolgreichen Auszubildenden. „Ihr Fleiß und Ihr Engagement haben Sie hierhergetragen.“ Insgesamt haben in diesem Sommer in der Region zwischen Ems und Nordseeküste, nach Angaben von Eilers, 1365 Auszubildende in 109 verschiedenen Aus- und Weiterbildungen ihren Abschluss gemacht. Ungefähr drei Viertel davon sind demnach aus dem kaufmännischen Bereich, der Rest ist aus dem gewerblichen Bereich. Von den 83 Besten sind zehn für das nächsthöhere Level auf Landesebene qualifiziert. Dort werden die Urkunden am 10. November in Stade überreicht. Die vielen guten Abschlüsse wertete Eilers als Bestätigung für die Qualität der dualen Berufsausbildung. „Wir brauchen Unternehmen, die uns ihre Ressourcen zur Verfügung stellen, um die Verantwortung für die praktische Ausbildung zu tragen“, sagte der IHK-Präsident. „Die Berufsschulen vermitteln den theoretischen Part. Darüber hinaus sollen die Lehrerinnen und Lehrer eine wichtige Orientierung für die Lernenden sein.“

Daran anknüpfend lobte der Studiendirektor der BBS I Emden, Thomas von Dinck-lage, als Vertreter der Schulen ebenfalls die herausragenden Leistungen der Prüflinge, die sich dadurch „in die beste berufliche Startposition gebracht haben, die man sich denken kann“, so der Studiendirektor in seiner Rede am Freitag. „Ein besonderer Dank geht an die Familien und Eltern unserer Auszubildenden. Ihre Unterstützung, ihr Vertrauen und ihre Ermutigung spielen eine wesentliche Rolle. Sie sind die stillen Helden im Hintergrund, die durch ihre Liebe und Hingabe einen großen Beitrag leisten.“ An die erfolgreichen Azubis appellierte er, dass sie sich ihre Motivation bewahren sollten. „Der Schlüssel zu einem erfolgreichen Berufsweg ist und bleibt die Lust am Lernen, selbst wenn Sie im Moment vielleicht genug davon haben“, betonte von Dincklage. „Und wir würden uns natürlich freuen, wenn Sie auch Ihren zukünftigen Beruf in Ostfriesland ausüben. Die Unternehmen in unserer Region suchen händeringend nach qualifizierten Fachkräften und bieten gerade jungen Menschen eine Chance, sich zu entwickeln. Um den Fachkräftemangel abzufedern, ist es wichtig, nicht stehen zu bleiben. Gut ausgebildete Fachkräfte fördern die Innovation.“

Ein gleichermaßen interessanter wie beispielhafter Werdegang ist der von Frederike Warners, die aus der Nähe von Hamburg stammt. Sie absolvierte zunächst ein freiwilliges soziales Jahr in der Norddeicher Seehundstation. Die Arbeit gefiel ihr so gut, dass sie sich dort zur Tierpflegerin ausbilden ließ und jetzt mit Auszeichnung bestanden hat. Der nächste Schritt ist ein Studium der Veterinärmedizin in Hamburg mit der Option auf eine anschließende Rückkehr nach Ostfriesland. Jedenfalls wollte sie dies auf eine entsprechende Nachfrage von Moderator Ludger Abeln zumindest nicht grundsätzlich ausschließen.