Ausschuss lehnt Änderung der Radverkehrsführung an Norder Kreisverkehren ab
Der Plan zur Reform der Radverkehrsregelung an Norder Kreisverkehren „Am Markt“ und „Am Hafen“ scheitert im Ausschuss. 19 Unfälle in drei Jahren zeigen Handlungsbedarf, doch ein neuer Anlauf bleibt vorerst aus.
Ausnahme Norden: Auch weiterhin dürfen Radfahrer im Kreisverkehr in beide Richtungen fahren.
Norden Der Ausschuss für Feuerwehr, Ordnung und Sicherheit hat den Vorschlag zur Änderung der Radverkehre an den Kreisverkehren „Am Markt“ und „Am Hafen“ fast einstimmig abgelehnt – lediglich ein Ausschussmitglied stimmte für die neue Regelung. Damit wird es vorerst keinen Verkehrsversuch geben, bei dem Radfahrer die Nebenanlagen ausschließlich gegen den Uhrzeigersinn hätten nutzen dürfen.
Zur Erinnerung: Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, die seit Jahrzehnten geltende Sonderregelung des Göttinger Modells zu überprüfen. Bislang dürfen Radfahrer die für sie vorgesehenen Wege in beide Richtungen befahren. Begründet wurde dies mit der Verkehrssicherheit – Radfahrer müssen so teils nur eine statt drei Verkehrsinseln überqueren. Aufgrund steigender Unfallzahlen (19 in den vergangenen drei Jahren) sollte diese Regelung nun überprüft werden.
Andreas Hartig (Grüne) merkte im Ausschuss an, das Göttinger Modell funktioniere gut und sei sicherer, als dreimal um den Kreisel zu fahren. Dieser Ansicht war auch David Gronewold (ZoB): Bei dem Verkehrsversuch bestehe eine dreifach größere Chance, „plattgefahren“ zu werden. Auch Gerd Zitting (SPD) zeigte sich überzeugt, dass die Umsetzung schwierig wäre.
Das bestätigte auch Lars Carstens vom Fachdienst Bürgerdienste und Sicherheit, Bereich Verkehr. „Der Radverkehr nimmt den kürzesten Weg.“ Dennoch sei die Stadt angehalten, tätig zu werden – auch Polizei und Verkehrskommission zeigten sich unzufrieden mit der aktuellen Regelung. Die Polizei bevorzuge eine Lösung, bei der Radfahrer auf der Fahrbahn unterwegs sind – das ist „Am Markt“ baulich jedoch nicht umsetzbar. Der Verkehrsversuch fand im Ausschuss keine Mehrheit.