„Back Again“: Die Eurofighter sind wieder zurück in Wittmund

Von Keno Klaassen

Der erste Jet kam mit Sonderfolierung, der Stolz war spürbar: Nach Jahren in Laage kehrt das Geschwader 71 zurück. Die Mega-Modernisierung des Standorts ist jedoch noch lange nicht abgeschlossen. Mit Bildergalerie

Lange Zeit waren die Jets in Laage bei Rostock. Nun sind sie wieder „Back Again“.

Wittmund Sie sind „Back Again“, die Eurofighter des Luftwaffengeschwaders 71 „Richthofen“ in Wittmund. „Es macht uns stolz, dass wir wieder zu Hause sein können“, sagte Kommodore Björn Andersen nach seiner Landung im folierten Jet. „Mann, ist das ein geiles Gefühl“, ergänzt er.

Passend zum Thema: In Wittmund wird es wieder laut.

Zahlreiche Angehörige, Kameraden und Freunde empfingen die Rückkehrer auf dem Flugplatz Wittmundhafen. „Wir sind wieder zu Hause nach fast dreieinhalb Jahren Abwesenheit“, sagte Andersen. Während der Sanierung des Nato-Stützpunkts war das Geschwader seit 2022 vorübergehend am Luftwaffenstützpunkt Laage bei Rostock stationiert. In dieser Zeit stellten die Soldaten den Schutz des deutschen Luftraums dennoch sicher – insgesamt 10000 Flugstunden, fünf Millionen Kilometer Wegstrecke und große Belastungen für Mannschaft und Familien. Nun kehren rund 950 Soldaten und zivile Mitarbeiter schrittweise zurück nach Ostfriesland.

Insgesamt sechs Eurofighter fanden am Donnerstag wieder ihren Weg nach Wittmund – bis zu 35 Kampfjets sollen es nach Abschluss aller Umbaumaßnahmen 2032 werden. Einer von ihnen, geflogen von Kommodore Andersen, war mit einer rot-schwarzen Folierung und der Aufschrift „Back Again“ versehen.

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Umfangreiche Modernisierungen

Mit der Rückkehr der Eurofighter beginnt im August wieder der reguläre Flugbetrieb in Wittmund – allerdings bei laufender Baustelle. Seit 2019 wird der Standort grundlegend modernisiert, zunächst im laufenden Betrieb, später mit vollständiger Auslagerung des Geschwaders. Herzstück der Sanierung ist die rund drei Kilometer lange Start- und Landebahn, die samt Rollwegen und Beleuchtung komplett erneuert wurde – Kostenpunkt allein hierfür: etwa 155 Millionen Euro.

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Insgesamt investiert der Bund rund 774 Millionen Euro in die Infrastruktur, um Wittmund bis 2032 zum modernsten Militärflughafen Deutschlands auszubauen. Gebaut wurden und werden unter anderem neue Wachgebäude, Instandsetzungshallen, Flugzeug-Shelter, eine moderne Waffenkammer sowie eine neuartige Lärmschutzhalle für Triebwerkstests. „Das ist wirklich der erste Prototyp, der speziell für den Eurofighter gebaut wurde“, sagte Maike Middelkampf, Leiterin der Regionalstelle des Staatlichen Baumanagements. Eine leistungsfähige Absauganlage und Schalldämpfer sollen die Lärmbelastung deutlich reduzieren. Laut Stephan Rinne vom Staatlichen Baumanagement soll man vor der Lärmschutzhalle „gemütlich Tee trinken und sich unterhalten“ können, während die Eurofighter innerhalb der Halle unter Volllast getestet werden.

Alarmrotte bleibt vorerst in Laage

Noch nicht zurück in Wittmund ist die sogenannte Alarmrotte – zwei Jets, die im Ernstfall binnen Minuten aufsteigen können, um den deutschen Luftraum zu sichern. Diese Maschinen bleiben vorerst am Standort Laage stationiert. Laut Luftwaffe soll die Alarmbereitschaft frühestens im vierten Quartal 2026 wieder komplett in Wittmund übernommen werden. Bis dahin werden die Bauarbeiten auf dem Stützpunkt weiterlaufen.