Bahn stellt persönliche Beratung am Norder Bahnhof komplett ein

Von Stefan Bergmann

Die Tage sind gezählt: Das Reisezentrum im Norder Bahnhof wird zwar weitergenutzt – doch Beratung für Bahn-Fahrgäste gibt es nur noch sonntags.

Norden Das Reisezentrum im Norder Bahnhof wird auch im kommenden Jahr fortgeführt– jedoch anders, als sich das wohl die meisten Reisenden wünschen. Die Räumlichkeiten – das Bahnhofsgebäude gehört der Stadt – sollen von der Museumseisenbahn Küstenbahn Ostfriesland (MKO) angemietet werden. Der gemeinnützige Verein wird das Reisezentrum vornehmlich als Geschäftsstelle nutzen und sonntags auch für die Öffentlichkeit öffnen. „Dann werden wir Reisende, die in Norden ankommen, beraten und auch Hilfestellung beim Ticketverkauf für die Bahn geben“, so MKO-Chef Christian Walther.

Drei profitieren, doch die Bahnkunden gehen leer aus

Die Deutsche Bahn bestätigte auf KURIER-Anfrage eine Lösung zwischen den vier beteiligten Partnern:

Die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) Niedersachsen bestellt den Verkehr. Für Norden hat sie bereits vor langer Zeit einen Fahrkartenverkauf geordert, jedoch ohne eigenes Personal. Dass dort bisher trotzdem ein – von den Nordern heiß geliebter – Bahn-Mitarbeiter saß, war ein Entgegenkommen der Bahn. Diese Freundlichkeit endet nun. Zahlreiche Bürger und auch der Seniorenbeirat hatten dagegen protestiert.

Für das kommende Jahr will die Bahn nun ihren Mitarbeiter abziehen und stattdessen ein „Video-Reisezentrum“ aufbauen. Per Video-Schalte können Ticketkäufer mit einem Callcenter sprechen, die Fahrkarte wird dann vor Ort ausgedruckt und per Karte bezahlt. Die Video-Box soll in der Wartehalle stehen.