Bahnhofstraße in Norden wird neu begrünt
Verkehrsachse soll Nordens „grünes Tor“ werden – Bäume, Beete und Entsiegelungen sind geplant
Die Bepflanzung entlang der Bahnhofstraße ist eher karg. Am Seitenstreifen (rechts) ist eine Markierung erkennbar. Dort waren 2013 Beete geplant, damals reichte das Geld nicht für eine Umsetzung. Jetzt könnte sich das ändern.
Mit der Umgestaltung der Bahnhofstraße will die Stadt Norden „ein Ausrufezeichen“ setzen. So jedenfalls umschrieb es der Leiter des Fachdienstes Umwelt und Verkehr, Bernd Kumstel, vor dem Fachausschuss des Norder Rates. In der Sitzung am Montag stellte die Verwaltung erstmals die Entwurfsplanung für die Aufwertung einer der wichtigsten Einfallstraßen in Norden vor.
Für Kumstel ist die Umgestaltung ein Signal, dass es die Stadt ernst meint mit dem 2021 beschlossenen Stadtentwicklungskonzept, das ein eigenes Kapitel zum sogenannten „urbanen Grün“ enthält. Das Ziel: Norden soll wieder „das grüne Tor zum Meer“ werden – ein Slogan, mit dem die Kommune in den 50er-Jahren warb. Neue Bäume und fast 1000 Quadratmeter zusätzliche Beete sollen die Bahnhofstraße grüner machen.
Mit ihrem am Montag vorgestellten Entwurf greift die Verwaltung eine Planung aus dem Jahr 2013 wieder auf. Damals sollten im Zuge des Restausbaus der Straße Beete geschaffen werden. Weil das Geld fehlte, wurden die Planungen jedoch nicht umgesetzt. Zehn Jahre später sollen die Ideen – angepasst an die aktuellen Bedürfnisse – nun verwirklicht werden. Der Zeitpunkt ist günstig: Asphaltdeckschicht und Fahrbahnmarkierungen müssen erneuert werden. „Da empfiehlt es sich, die Sanierung und Begrünung in einer Gesamtmaßnahme umzusetzen“, sagte Kumstel. So würden spätere Eingriffe in die Asphaltdecke vermieden und Kosten gespart.
Vorgesehen ist eine durchgehende Begrünung der Straße. Die östliche Seite bleibt dabei unverändert. Umgestaltet wird vor allem die Westseite. Dort soll Bäumen mehr Raum gegeben werden. Dazu müssen die Beete in den Parkstreifen vergrößert und so gestaltet werden, dass das Wurzelwerk Platz hat. 25 neue Bäume sollen das derzeit noch triste und monotone Bild auflockern.
Da der Mittelstreifen nicht durchgehend für Abbieger benötigt wird, sehen die Planungen weitere Beete vor. „Hier kann zusätzlich noch eine Entsiegelung stattfinden“, verdeutlichte Tina Walther. Die stellvertretende Fachdienstleiterin erläuterte in der Sitzung die Planungen. Die Hälfte der Beete soll mit Stauden bepflanzt werden, die restlichen Beete werden mit Blühmischungen eingesät, „sodass wir auch dort ein attraktives Bild erhalten“. Positiver Nebeneffekt: Auch Insekten und Kleinstlebewesen profitieren von der Umgestaltung.
Insgesamt rund 720000 Euro sind für die Gesamtmaßnahme veranschlagt. „Die Begrünung macht aber lediglich ein Fünftel der Kosten aus“, betonte Kumstel.
Leitungen müssen für die Umgestaltung nicht verlegt werden, auch an den Durchfahrtsbreiten ändert sich nichts, wie der Fachdienstleiter auf Nachfrage versicherte. Die gesamte Planung sei mit dem Verkehrsplaner und den Verkehrsbehörden abgestimmt.
Bei den Fachausschussmitgliedern kam der Verwaltungsvorschlag gut an. Alle Fraktionen signalisierten Zustimmung, machten einen endgültigen Beschluss aber von den anstehenden Haushaltsberatungen abhängig.