Bauern wollen arbeiten - und nicht von der Politik drangsaliert werden

Von Stefan Bergmann

Rund 500 Menschen und wohl 230 Schlepper und andere Fahrzeuge boten ein eindrucksvolles Bild: Die Landwirtschafts-Proteste haben auch Norden erreicht. Und schnell wurde klar: Es geht ihnen nicht nur um Subventionen, sondern um: Anerkennung ihrer Leistungen für die Gesellschaft.

Norden Es war schon die zweite Protestaktion des Tages und Milva Iderhoff war ihr Star: Die Bäuerin aus der Krummhörn sprach auf der Bühne auf dem Torfmarkt aus, was wohl viele der Demonstranten seit Wochen denken: „Liebe Politik, lasst Euch nicht mit Greta (Thunberg) fotografieren, sondern mit uns!“ Noch nie habe die Politik so massiv in unser Tun und Handeln eingegriffen, das müsse aufhören. „Kevin Kühnert - er hat nichts, aber auch gar nichts in seinem Leben geleistet - aber er will uns sagen, wie wir es zu machen haben!“ Weder ein Herr Kühnert, noch eine Ricarda Lang, keine Frau und kein Herr Habeck, kein Lindner halten das Land hoch, „sondern wir! Wir sind das Volk!“ Lasst uns in Ruhe arbeiten, war Ihr Appell.Baerbock

Die Szene auf dem Tormarkt am Mittwochmorgen war beeindruckend. Dort, wo normalerweise niemand parken darf, stand alles voller Schlepper. Direkt vor der Bühne dicht gedrängt die Menschen, mit selbstgemachten - aber ziemlich einheitlichen - Schildern in der Hand. Dicht gedrängt ebenfalls: Lieferwagen und Sprinter von Spediteuren und vor allem Handwerksbetrieben.

Spätestens seit der Demo in Norden ist der Protest der Landwirte in der gesamten Handwerkerschaft und in vielen anderen Unternehmen angekommen. Aus den Bauern-Demos wurde eine Art Volksbewegung.

Korrektur: Wir haben die Teilnehmerzahlen aufgrund einer aktuellen Polizeimeldung korrigiert