Beschwerden über die Notaufnahmen alarmieren die Klinik-Aufseher
Das Emder Klinikum: Zusammen mit Aurich macht es Millionenverluste.
Aurich/Emden/Norden Zwei Aufseher der Kliniken in Aurich, Emden und Norden üben harsche Kritik – an der Trägergesellschaft, die sie selbst kontrollieren.
Die Krankenhäuser seien eine „riesige, kaum tragbare Belastung für den Haushalt des Landkreises“, sagen Hilko Gerdes und Sven Behrens (beide CDU). Gerdes ist stellvertretender Landrat und sitzt im Aufsichtsrat der Kliniken; Behrens ist Sprecher der CDU-FDP-Gruppe im Kreistag. Vor kurzem hatte die Trägergesellschaft bekannt gegeben, dass sie im Jahr 2023 ein Minus von fast 30 Millionen Euro produziert hat. Das Geld muss jetzt aus den Haushalten des Landkreises und der Stadt Emden (30 Prozent) überwiesen werden. Die Defizite der Vorjahre waren weitaus geringer.
Der Bund sollte mehr bezahlen
Die Schuld geben Gerdes und Behrens nicht der Trägergesellschaft – und damit nicht sich selbst – sondern hauptsächlich dem Bund. Der finanziere die Kliniken in ganz Deutschland nicht ausreichend. Davon seien auch die Häuser in Aurich, Norden und Emden betroffen. Auch die vermehrt eingesetzten Honorarärzte – nicht angestellte Vertretungskräfte, die jedoch sehr viel mehr verdienen können als angestellte Ärzte – trügen erheblich zu dem Defizit bei. Positiv sei, dass die Zahl der Bewerbungen inzwischen höher sei.
Es kommt mehr Geld rein
Ebenfalls positiv: Die steigenden Erträge. Diese würden realisiert, weil die Menschen zunehmend Vertrauen in die Leistungen ihrer Krankenhäuser fassten, sind die beiden Politiker überzeugt. Sparen könne man dennoch. Die beiden Verwaltungen der Krankenhäuser Aurich und Emden sollten zusammengelegt werden. Gerdes und Behrens betonen, dass sie der Geschäftsführung der Klinik sowie allen Beschäftigten trotzdem vertrauen.
Viele Beschwerden von Patienten
Sprengstoff birgt eine weitere Klage der beiden Kontrolleure, und sie dürfte die Beschäftigten ärgern: „Leider müssen wir feststellen, dass es über die Arbeit in den Notaufnahmen in unseren beiden Krankenhäusern nach wie vor viele, zu viele Beschwerden und Kritik unserer Patienten gibt.“ Zwar besuchten viele Patienten die Notaufnahmen, ohne ein Notfall zu sein. Trotzdem sehen beide in den Notaufnahmen „ein großes Verbesserungspotenzial.“