Beste Voraussetzungen für Forschungsprojekt zum Kinderschutz

Südbrookmerland Grünes Licht gab es am Dienstagabend vom Ausschuss für Schulen, Kindertagesstätten und Soziales der Gemeinde Südbrookmerland für ein Forschungsvorhaben der Hochschule Emden/Leer zum Thema „Kinderschutz in ländlichen Räumen“. Einstimmig votierten die Ausschussmitglieder für einen Beschlussvorschlag für eine positive Begleitung der Gemeinde bei der aktivierenden Befragung von Eltern und Familien im Ortsteil Moordorf. Das Forschungsvorhaben soll im Wintersemester 2023/24 von Studierenden des BA-Studienganges Soziale Arbeit unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Herschelmann ab September durchgeführt werden.

Prof. Dr. Herschelmann stellte das Projekt dem Gremium vor und berichtete von den bisherigen Forschungen im ländlichen Raum. Hintergrund der Befragung ist sein Forschungsvorhaben „Kinderschutz in ländlichen Räumen“. Seit 2015 ist Herschelmann mit seinen Studenten im ländlichen Raum unterwegs, erste Versuche unternahm er dabei im Landkreis Oldenburg. Der Südbrookmerlander Ortsteil Moordorf sei für dieses Pilotvorhaben vor dem Hintergrund einer bestehenden Kooperation der Hochschule mit dem Landkreis Aurich ausgewählt worden, weil hier die besten Voraussetzungen für ein solches, bundesweit einmaliges und innovatives Vorhaben gegeben seien, so Dr. Herschelmann und sagte dann noch: „Mein Ausflug ins Moormuseum in Moordorf gab letztlich den Ausschlag, ich fand das sehr spannend.“

Geforscht wurde bislang in unterschiedlichen ländlichen Räumen. Mit dem Ergebnis der Befragungen sollen Ansatzpunkte für eine positive Entwicklung gefunden werden. Die Studierenden werden dabei von Haus zu Haus gehen und mit den Menschen sprechen. Geplant ist, die verschiedenen Phasen der Befragung bei Bewohnerversammlungen transparent zu machen, auch Arbeitsgruppen sollen gebildet und Ideen können umgesetzt werden. Südbrookmerlands Bürgermeister Thomas Erdwiens (FWG) beurteilte das Vorhaben positiv: „Moordorf ist das Zentrum unserer Gemeinde. Wichtig ist, dass die Eltern mitgenommen werden.“ Auch Jan de Vries (FWG) stellte fest: „Das sind nur Vorteile für die Gemeinde, das ist ein Gewinn für uns.“ Bedenken äußerte dagegen Berthold Lübben (SPD): „Warum wieder Moordorf, da wird man auf Mauern stoßen.“ Vorgeschlagen wurde, dass die Hochschule Emden/Leer dieses Vorhaben mit einem Informationsstand während der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum der Gemeinde in Moordorf der Öffentlichkeit vorstellen sollte. Zum Schluss der Diskussionen war Ausschussvorsitzender Hermann Peters (SPD) seiner Sache sicher: „Die Moordorfer machen gerne mit.“

Ebenfalls einstimmig befürwortete das Gremium, dass das Ehrenamt eines oder einer Inklusionsbeauftragten ausgeschrieben werden solle. Diese Person soll die Einbeziehung von Menschen mit Behinderung in kommunale Entscheidungsprozesse fördern und damit zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Behinderten beitragen. tg