Blutend auf dem Marktplatz: Norder ist durch eine Glastür gefallen
Erst war es eine angebliche Messerstecherei in Norden: Jetzt wissen wir mehr über den Unfall.
Der Rettungshubschrauber „Christoph 26“ kam auf dem Norder Marktplatz zum Einsatz. Archivfoto
Norden Vergangenen Mittwoch kam es zu einem ungewöhnlichen Notarzteinsatz in Norden. Der Rettungshubschrauber Christoph 26 des ADAC-Luftrettungsstützpunkts in Sande landete auf dem Torfmarkt. Ein Mann musste mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus geflogen werden. Der Einsatz mit rund halbstündiger Absperrung des Marktplatzes blieb nicht unbemerkt – im Nachgang wurde insbesondere in den sozialen Medien viel spekuliert und gemutmaßt. Sogar von einer Messerstecherei war die Rede, da auf dem Gehweg Blutspuren zu finden waren.
Die Polizei hatte den Gerüchten schnell den Wind aus den Segeln genommen. Auslöser des Einsatzes war kein Gewaltdelikt, sondern ein Unfallgeschehen. Das hatte der Mann offenbar selbst verursacht. Wie die Polizei jetzt auf KURIER-Anfrage mitteilt, habe sich der Mann in seiner eigenen Wohnung an einer Glastür verletzt – nach derzeitigem Kenntnisstand ohne Fremdeinwirkung und somit ohne strafrechtliche Relevanz. Er sei anschließend auf die Straße gelaufen, habe dort Hilfe gesucht. Dabei kam es zu den Blutspuren im öffentlichen Verkehrsraum.
Warum und an welcher Stelle sich der Mann an der Glastür verletzte ist zwar weiter nicht bekannt. Fakt ist aber, dass die Verletzungen lebensgefährlich waren und der Verletzte daher umgehend in eine Klinik in Westerstede geflogen wurde. Dort konnte er offenbar erfolgreich medizinisch behandelt werden, denn der Mann schwebt nach Auskunft der Polizei nicht mehr in Lebensgefahr.
Der Grund für den Hubschraubereinsatz sei aufgrund der Schwere der Verletzungen notwendig gewesen, so die Polizei. Der Einsatz habe auch nichts mit der Verfügbarkeit von Rettungsfahrzeugen (RTW) in Norden zu tun, erklärt ein Sprecher des Landkreises auf Anfrage. „Es waren alle Fahrzeuge besetzt und einsatzfähig.“ Von aufmerksamen Bürgern in einer Kfz-Werkstatt gesehene zwei Rettungsfahrzeuge stammen aus Norden, wurden dort einer Inspektion und Wartung unterzogen. Ersatzfahrzeuge aus dem Landkreis haben den Fahrzeugausfall kompensiert. Ein dritter RTW ist der verunfallte Wagen aus Hinte, der ohnehin nicht in Norden zum Einsatz komme, so der Sprecher.