Brookmerland: Trocken genau zur rechten Zeit

Von Irmi Hartmann

Nein, nicht schon wieder die ewige Floskel vom Wettergott und dass er es gut gemeint hat mit den Brookmerlandern und allen Gästen, die von ringsum zum Mitfeiern gekommen waren. Obwohl: Man könnte es doch vermuten, warum sonst klarte es am Freitagnachmittag plötzlich auf, waren die Regenschauer der ganzen letzten Tage vergessen, wurde es pünktlich, quasi auf die Minute warm und windstill? Um also beste Voraussetzungen zu schaffen für einen langen unbeschwerten Partyabend, eine Partynacht im Marienhafer Ortskern?

Die ersten Gäste waren schon weit vor dem offiziellen Start ab 20 Uhr im Ort unterwegs. Mal schauen, worauf man so Lust hat an so einem lauen Sommerabend. Bratwurst oder Gyrospfanne, Pommes oder Fischbrötchen? Garniert mit Bier oder Sekt, dem einen oder anderen Cocktail oder zwischendurch auch mal einer Flasche Wasser? Um lange fit zu bleiben an so einem Abend, gab es schließlich so viele Leute rundum zu treffen.

Tatsächlich war es zeitweise brechend voll in der Rosenstraße, auf dem Marktplatz und an der Kirche gab es kaum ein Durchkommen. Wenn hier auch wegen eines Trauerfalls an der Kirche in diesem Jahr weniger Stände aufgebaut waren als vorgesehen, so waren doch an sämtlichen Stellen alle Sitzplätze auf den aufgebauten Bänken nahezu dauerhaft besetzt, standen Schlangen an den Ständen, wenn es Nachschub geben sollte in Sachen Verpflegung.

Manche suchten sich feste Plätze bei „ihrer“ Band – schließlich war die musikalische Stilrichtung an den einzelnen Stellen im Ort doch sehr unterschiedlich. Oliver Jüchems hier, die Gruppe Adenalin dort, in der Rosenstraße weitere Gruppen, allen voran die Mill Rose Jazzband, die durch die Straße zog und eine echte Bereicherung war in Sachen Unterhaltung und guter Laune. Mit Stimmungsmacher vorneweg zog die kleine Blasmusikgruppe den ein oder anderen Fan gleich mit.

Es war wie erhofft ein Fest für alle Generationen. Da kamen Eltern mit ihren Kleinkindern im Buggy auf ein Stündchen vorbei, da kamen Jugendliche, junge Erwachsene und auch Vertreter der älteren Generationen. An der Raiffeisen- und Volksbank, eigentlich etwas außerhalb des Hauptgeschehens, war schon nach anderthalb Stunden „Marienhafe bei Nacht“ zum ersten Mal der Sekt auf (keine Sorge, Nachschub war schnell besorgt), so groß war der Andrang auch in den etwas ruhigeren Zonen. Wer mit dem Auto angereist war, hatte schon früh Mühe, überhaupt einen Parkplatz in Zentrumsnähe zu finden, und selbst Radfahrer mussten sich nach guten Stellplätzen erst einmal umschauen.

Als es dunkelte, bekam die Feier ein besonderes Flair: Bäume ringsum waren farbig angestrahlt, Lichterketten leuchteten, Fackeln brannten, auf vielen Tischen waren Kerzen aufgestellt. Das machte den Abend erst recht zu einem Erlebnis. Zumal auch in den Läden richtig was los war. Wer sonst keine Zeit hat, in Ruhe einzukaufen, nach günstigen Angeboten zu schauen, der konnte sich jetzt so richtig „austoben“. Manche Geschäftsleute hatten bis in die späten Abendstunden richtig viel zu tun!

Für die meisten aber zählte vor allem ein paar nette Stunden bei guter Musik gemeinsam mit Freunden und Bekannten zu verbringen. Selbst kurz vor Mitternacht war es noch wunderbar warm, sodass manche den Abend sicher gern noch um das ein oder andere Stündchen verlängert hätten...