Bürgerbegehren gegen die Bimmelbahn auf Juist ist zulässig

Von Stefan Bergmann

Die Insel ringt mit sich, ob sie den Flugplatz künftig mit einer Diesel-betriebenen Bahn mit dem Ort verbinden will oder nicht. Der Ruf als „Pferdeinsel“ steht auf dem Spiel. Gegen einen Beschluss des Rates gibt es nun ein Bürgerbegehren.

Bürgerbegehren gegen die Bimmelbahn auf Juist ist zulässig

Kommt sie oder kommt sie nicht? Das ist die „Bimmelbahn“, die künftig auf Juist fahren soll.

Juist Das Bürgerbegehren gegen den Kauf einer Bimmelbahn hat nun die erste Hürde genommen: Am Mittwoch stellte der Verwaltungsausschuss des Gemeinderats die Zulässigkeit des eingereichten Begehrens fest. Nun haben die Antragsteller einen Monat Zeit, die Stimmen der Juister dafür zu sammeln. Kommen genügend zusammen, muss der Rat das Theme erneut entscheiden. Bleibt er trotzdem bei seiner Linie, kann es einen Bürgerentscheid geben.

Wie berichtet, hatte der Rat beschlossen, für die Strecke Flugplatz-Dorf eine Bahn aus Amrum zu kaufen. Sie soll die Pferdefuhrwerke ersetzen, die nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden können. Die Insel tat sich schwer mit dieser Entscheidung. Schließlich ist „Pferdeinsel“ eines der wichtigsten Werbeargumente Juists. Ein Bürgerbegehren soll nun den Rat zwingen, das Thema erneut zu beraten. Doch vor dem Begehren stand dessen Genehmigung. Die ist nun erfolgt.

Initiatorinnen sind erleichtert

Die Initiatoren des Begehrens, Heike Heiken und Julia Löhmann, sind erleichtert, die Herausforderungen der nicht ganz anspruchslosen Formalitäten dieses Verfahrens bisher gemeistert zu haben. Für die breite Unterstützung sowohl von Insulanern als auch besorgten Gästen, die sich gemeldet haben, sind sie sehr dankbar, betonten sie in einem Pressegespräch. Abstimmen beim Bürgerbegehren dürfen allerdings nur Menschen, die ihren Hauptwohnsitz auf der Insel haben.

„Die Befürchtungen der Gäste, in Zukunft von pferdelosem Verkehr auf der Insel empfangen zu werden, sind enorm“, erklären die Initiatoren, die auf der Insel sowohl im Einzelhandel als auch in der Vermietung tätig sind. „Es sind die Gäste, von denen wir alle hier wirtschaftlich leben. Auch wenn daher die Entscheidung über den Verkehr auf Juist auf der Insel geklärt werden muss, sollten wir da alle hinhören.“

Jetzt kommt zunächst eine Info-Veranstaltung

Als nächsten Schritt planen Heiken und Löhmann kurzfristig eine Informationsveranstaltung für die wahlberechtigten Bürger auf der Insel, um ihnen einerseits den weiteren Verlauf des Verfahrens zu erläutern, als auch um über die Hintergründe des Personenverkehrs auf Juist aufzuklären. Begleitet wird die Aktion von einer neuen Homepage: www.pferdeinsel-juist.de , auf der sich Insulaner und Gäste über den Stand des Verfahrens und über die Hintergründe informieren können.

Am Montag (5. Mai) wird sich der Gemeinderat zudem wieder mit der Thematik Flugplatzanbindung beschäftigen, denn ein weiterer Antrag liegt vor. Es soll zusätzlich einen Liniendienst Loog – Dorf – Flugplatz auf Basis von Pferdekutschen eingeführt werden. Doch diese war wegen ungeklärter Fragen vertagt worden. Die Unklarheiten sollten mit der HUF Spedition, die als einziger Fuhrbetrieb der Insel bereit wäre, einen solchen Dienst durchzuführen, geklärt werden. Die Sitzung ist öffentlich, die beginnt um 19 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus „Alte Schule“.