Bürgerbegehren in der Krummhörn: Es steht viel Arbeit an
Krummhörn Das Bürgerbegehren zum Erhalt der Ubbo-Emmius-Grundschule in Greetsiel und der Grundschule im Gulfhof Loquard ist im vollen Gange. Die Initiatorinnen Stefanie Doolmann (Greetsiel) und Melanie Remijn haben noch bis zum 9. Oktober die Möglichkeit, weitere Unterstützer zu gewinnen. Dafür hatte die 1. Vorsitzende der Elternvertretung der Grundschule Greetsiel zu einer offenen Gesprächsrunde eingeladen.
„Dass es auch um die Kosten geht und nicht alle Schulen und Kindergärten in der Krummhörn erhalten werden können, ist auch Stefanie Doolmann klar. „Wir sind bereit, einen Kompromiss einzugehen, und wir können uns nicht vorstellen, dass die Kosten bei unserem Vorschlag wesentlich höher sind“, fügte die Initiatorin des Bürgerbegehrens hinzu und erntete Beifall von den Anwesenden. Die Gesamtkosten für die Umsetzung des Bürgerbegehrens belaufen sich laut Gemeindeverwaltung 21180000 Euro (der KURIER berichtete). Diese Kosten würden anfallen, wenn das Bürgerbegehren durchgesetzt werden würde. Das Bürgerbegehren ähnelt der bevorzugten Variante der CDU und SWK.
„Wir positionieren uns auch klar für einen Neubau einer großen, zentralen Kita in Jennelt, denn durch die anstehende Gesetzesänderung sehen wir auch den Bedarf an mehr Ganztagsbetreuung“, sagt Doolmann. „Die Grundschule Jennelt ist nicht nur renovierungsbedürftig, sondern sollte eher abgerissen werden“, sagt der Greetsieler Jakob Jacobsen und weist deutlich auf den guten, baulichen Zustand der Grundschulen Greetsiel und Loquard hin. Für ihn sei die Schließung daher nicht nachvollziehbar.
Aber bereits jetzt bahnt sich ein Konflikt an. „Ich werde und wurde bereits persönlich angegriffen“, beklagte sich Doolmann. Persönliche Diffamierungen aus den Reihen derjenigen, die den Grundschulstandort Jennelt erhalten möchten und das Bürgerbegehren für falsch halten, werden laut. Im Allgemeinen hatten sich die Initiatoren, Doolmann und Remijn, eine gemeinsame Zusammenarbeit auch mit der Bürgerinitiative in Jennelt gewünscht, aber ihre Anfragen blieben unbeantwortet, wie die Greetsielerin deutlich machte und bedauerte.
„Es steht eine Menge an Arbeit an“, ahnt Doolmann. Um das Ziel der benötigten 1028 Unterschriften zu erreichen, werden nun Freiwillige durch die Dörfer in der Krummhörn gehen und Unterschriften sammeln. „Es wird auch die Möglichkeit geben, sich an der Tankstelle in Greetsiel zu informieren und zu unterschreiben“, sagte Doolmann.
Melanie Remijn, die sich für Verbleib der Grundschule Loquard einsetzt, konnte nicht am Informationsabend teilnehmen. In den nächsten Tagen wird es aber auch in Loquard einen Informationsaustausch geben sowie in weiteren Dörfern wie beispielsweise Groothusen, Manslagt und Pilsum.
„Unabhängig von den Entscheidungen der Bürger werden wir alles versuchen und unsere Rechte als Bürger nutzen. Wir werden auf jeden Fall das Ergebnis akzeptieren“, sagte die Elternvertreterin aus Greetsiel.