Trotz der Turbulenzen: Das Emder Filmfest 2024 findet statt

Moritz Bleibtreu erhielt 2023 den Schauspielpreis. Die Filmfestmacher hoffen, dass sich prominente Gäste in diesem Jahr nicht abschrecken lassen.

Emden Das Emder Filmfest wird wie geplant vom 5. bis 12. Juni über die Bühne gehen. Das ist Botschaft einer Pressemitteilung des Filmfest – die im weiteren Verlauf betont, wie sehr die Sponsoren und sonstige Partner hinter der Veranstaltung stehen.

Alle großen Förderer und Preisgeber hätten inzwischen die Zusage gegeben, ihre Unterstützung auch 2024 aufrechtzuerhalten und damit sowohl das Filmfest als auch die Filmpreise mit den entsprechenden finanziellen Mitteln auszustatten. Mit potenziellen neuen Förderern seien die Verantwortlichen im Gespräch, schreibt der Aufsichtsrat.

Mit der Kunsthalle Emden, den Gezeitenkonzerten, der Hochschule Emden-Leer, dem Stadtmarketing Emden und dem Ostfriesischen Landesmuseum bleiben dem Filmfest darüber hinaus alle regionalen Kooperationspartner auch in diesem Jahr erhalten. Weitere lokale, überregionale und internationale Partnerschaften mit Festivals und Kultureinrichtungen seien in Vorbereitung. Und auch die Festivalinsel Norderney bleibe dem Filmfest als profilbildender „Standort am Meer“ erhalten, heißt es.

Das alles war nicht selbstverständlich. Nach harscher Mitarbeiter-Kritik am Festivalchef Edzard Wagenaar war das Filmfest ins Trudeln geraten. In einem Brief an den Aufsichtsrat hatten 15 Mitarbeiter heftige Kritik am Verhalten Wagenaars geäußert, die Stichworte waren „toxische Arbeitsatmosphäre“, „Wutausbrüche“ und mitunter ein gegenüber der Öffentlichkeit „nicht vorzeigbares Verhalten“. Vor allem unter Mitarbeiterinnen habe er ein „Klima der Angst“ erzeugt. Nachdem der Aufsichtsrat die Kritik nach Ansicht der Mitarbeiter nicht beiseite geschoben hatten, gingen die Kritiker im Dezember an die Öffentlichkeit. Zahlreiche Mitarbeiter kündigten ihre Engagements auf, Sponsoren reagierten verschreckt.

Der Aufsichtsrat hat inzwischen die Zuständigkeiten neu sortiert. Rolf Eckard, früherer Festivalleiter, und der Regisseur Ansgar Ahlers werden unterstützen. Die kaufmännische Geschäftsführung übernimmt Birgit Momberger; sie ersetzt ihre Vorgängerin Nora Dreyer, die im Laufe des Prozesses frustriert gekündigt hatte. sb