Das Filmfest Emden-Norderney ist internationaler denn je
Im lichtdurchfluteten Festspielhaus am Wall begann das 34. Filmfest - beobachtet vom Ottifanten.
Emden Im Emder Festspielhaus am Wall wurde am Mittwochabend das 34. Filmfest Emden-Norderney eröffnet. Allein der Blick auf die Filmliste, auf die Aktionen drumherum und auch auf ein Film-Land, das bisher noch nie dabei war, lassen erahnen: Dieses Filmfest sprengt den üblichen Rahmen.
„Ein besonders gutes Fest“
„Wir wollten in diesem Jahr zeigen, dass wir ein besonders gutes Fest auf die Beine stellen“, hieß es gestern aus Kreisen der Organisatoren, „und ich glaube: Das ist uns gelungen!“
Die prominenten Gäste Oliver Mommsen und Lars Eidinger wurden schon kommuniziert und sie werden das Publikum anziehen. Doch auch etwas abseits von der großen Bühne gehen die Organisatoren neue Weg. „Wir werden in diesem Jahr viele niedrigschwellige Angebote in der ganzen Stadt machen, um mehr Menschen für das Festival zu begeistern“, sagte Filmfest-Chef Edzard Wagenaar zur Eröffnung. Das sind beispielsweise ein Fußball-Film-Abend am Hafentor, Kooperationen mit der Kunsthalle und dem Bunkermuseum, auch im Ökowerk gibt es eine Aktion. Darüberhinaus gehen die Filmleute in Schulen und Kindergärten.
Vor-Premiere auf Norderney
Bereits am Dienstag war die gesamte Filmfest-Crew nach Norderney gereist, um auch auf der Insel eine kleine feierliche Eröffnung hinzulegen.
85 Filme aus ganz Europa, dazu Filme aus Bhutan, Marokko und Iran - und aus Kanada. Auf diese Kooperation hinweg über den großen Teich ist die Filmfest-Crew besonders stolz. Schon der Eröffnungsfilm am Mittwoch kam aus Kanada: „Sweetland“ handelt vom Kampf ein alten Mannes gegen die Technokraten, Bürokraten und kalten Managern. Regisseur Christian Sparkes war eigens angereist, um bei der Premiere dabei zu sein. Er bekam Unterstützung von der stellvertretenden kanadischen Botschafterin in Deutschland, Evelyne Coulombe.
Es werden auch Geschäfte gemacht
Wichtig für ein Filmfest ist nicht nur vor den Kulissen, sondern auch dahinter. „Auf diesem Fest sind auch Verleiher und andere Menschen aus dem Filmbusiness. Hier werden Filme gesichtet und verkauft. Wir sind ganz klar auch ein Teil der Filmbranche“, hieß es - hinter den Kulissen. Dazu passt, dass laut Geschäftsführerin Birgit Momberger 33 deutsche Erstaufführungen im Programm sind. Ob erneut so ein Coup gelingt wie 2016, als das Drehbuch für den Film „Systemsprenger“ ausgezeichnet wurde - und der Film kurz Zeit später zu einem Publikumserfolg wurde und noch immer bei Netflix zu sehen ist? Auf jeden Fall hatte die Crew den richtigen Riecher.
Das Filmfest Emden-Norderney läuft bis nächste Woche Mittwoch. Die große Siegerehrung findet am Sonntag statt.