Das war die Gewerbeschau „Norden zeigt sich“ 2025

Von Heidi Janssen,Merlin Klinke,Christian Schmidt

Zum ersten Mal seit über 10 Jahren gibt es wieder eine Gewerbeschau in Norden. Rund 80 Unternehmen stellten sich vor. Besucher, Aussteller und Bürgermeister: Alle waren begeistert.

Viele Leckereien gab es.

Norden Erwartungsvoll startete am Sonnabend Bürgermeister Florian Eiben seinen Rundgang über die Gewerbeschau. Unter der Überschrift „Norden zeigt sich“ präsentierten sich am vergangenen Wochenende rund 80 Unternehmen im ehemaligen Möbelhaus Pflüger an der Gewerbestraße. Der Verwaltungschef hatte sich vorgenommen, alle Stände zu besuchen. „Ich bin ganz gespannt, was mich erwartet. Es ist einfach Bombe, was man hier sieht“, so Eiben bei der offiziellen Eröffnung am Sonnabendmorgen.

In der von Dennis Keller, Redakteur bei Radio Nordseewelle, moderierten Runde zum Start der Schau erläuterte Eiben, was die Stadt bewogen hatte, nach der letzten, privat organisierten Gewerbeschau in 2015 nun das Heft selbst in die Hand zu nehmen. Politik und Verwaltung sei es wichtig gewesen, den Norder Firmen eine Plattform zu bieten. „Hier kann man sehen, wie vielfältig die Norder Wirtschaft ist.“ Firmen unterschiedlichster Branchen seien vertreten vom Handwerksbetrieb über den Einzelhandel bis zur Gastronomie. „Das ist ein guter Grund, zu schauen und sich beraten zu lassen.“ Viele Firmen würden Neuheiten präsentieren. Mancher Besucher werde überrascht sein über die Flexibilität und Innovationskraft der Unternehmen: „Oh, das bedient ihr jetzt auch.“ Das Ehrenamt sei das Herz der Stadt und die Wirtschaft das Rückgrat. Sie stabilisiere alles. Beides mache Norden aus, so Eiben zu den bereits zahlreich eingetroffenen ersten Besucherinnen und Besuchern der zweitägigen Messe.

Besucherstrom riss an beiden Tagen nicht ab

Mit der offiziellen Eröffnung setzte ein Besucherstrom ein, der bis zum Abend nicht abriss. Beim abschließenden Get-Together, zu dem die Wirtschaftsförderung die Aussteller am Sonnabend einlud, konnten die Organisatoren bereits von 2800 Besuchern berichten. „Ich bin sehr zufrieden“, fasste Ingrid Rump, Fachdienstleiterin bei der Stadt den ersten Gewerbeschau-Tag zusammen. Sie und ihr Team hatten in den vergangenen Wochen und Monaten mit großem Engagement organisiert.

Noch stärker besucht war die Gewerbeschau am Sonntag. Zwischen den Ständen wurde es zeitweilig eng. Die Besucher nutzten die Gelegenheit, um sich umzuschauen oder sich mit den Vertretern der ihnen vertrauten Firmen aus dem Norderland zu unterhalten. Hinzu kamen verschiedene Vorträge, bei denen die anwesenden Aussteller ihre Expertise an die Besucher weitergaben. Den Anfang machte die Stadt selbst. Bürgermeister Florian Eiben, Stadtbaurat Christian Pohl und Kurdirektorin Eva Krüger-Linzer stellten sich in einer Gesprächsrunde zum Thema „Wirtschaftsstandort Norden“ den Fragen des Moderators. Vorträge zur Inselversorgung über den Hafen Norddeich, zu Energiesparen und effizienterem Energieverbrauch, dem richtigen Umgang mit Social Media oder zur inklusiven Arbeit in der Stadt Norden rundeten das Angebot ab: Für jedes Interesse gab es eine passende Nische.

Auch an die Kinder wurde gedacht: Während sich die Erwachsenen mit den Informationen an den Ständen auseinandersetzten, konnten die jüngsten Besucher sich auf der Hüpfburg austoben oder sich Glitzer-Tattoos machen lassen. Am Sonntag waren zudem Ballontiere der große Renner bei den jüngsten Besuchern.

Positive Resonanz bei den Ausstellern

„Das ist eine tolle Stimmung hier. Uns macht das einen Riesenspaß“, sagte Pa-trick Löhr, Geschäftsführer von Sport-Reinhardt. Das Fachgeschäft nutzte die Gelegenheit, den Besuchern die neue Textilveredelung vorzustellen. Besonders hob er den Standort und die Tatsache, dass der Besuch kostenlos war, hervor. „Es ist eine gelungene Veranstaltung.“

Dem schloss sich auch Stefan Davids von der Firma Doepke an. „Für uns ist es diesmal ein Heimspiel“, freute er sich. Sonst ist der weltweit tätige Hersteller von Fehlerstromschutztechnik eher auf Fachmessen vertreten. „Deshalb wissen viele Norder gar nicht, was wir machen.“ Die heimische Gewerbeschau biete eine gute Gelegenheit, das einmal zu erklären. Zudem nutzte das Unternehmen die Chance, auf seine Ausbildungsmöglichkeiten aufmerksam zu machen. „Wir haben darum auch zwei Kollegen aus der Personalabteilung dabei“, so Davids.

Als Teil der Norder Wirtschaft war auch die Conerus- Schule Norden mit einem Stand vertreten. „Viele ehemalige Schüler sind auf uns zugekommen und haben berichtet, was sie heute so machen“, so Schulleiter Volker Cammans. „Das ist schön.“ Andere fragten nach dem breiten Bildungsangebot der Schule. „Manche ganz gezielt, andere wollten sich einfach mal informieren.“ Über ein offenes und interessiertes Publikum freute sich NPorts-Standortleiter Friedrich Voß. Immer wieder erläutere er anhand des ausgestellten Models der „Seekrabbe“ die Aufgaben des Hopperbaggers. „Die Leute stellen viele Fragen – auch kritische.“ Beispielsweise nach der Verklappung des Baggerguts.

Die positive Stimmung unter den Ausstellern war deutlich spürbar. Viele von ihnen sprachen sich für eine regelmäßige Wiederholung der Gewerbeschau aus.

So auch die Besucher. Angereist waren Menschen aus der Region, aber so mancher kam auch von weiter fort. Hamburger und Hannoveraner wollten sich die Gewerbeschau nicht entgehen lassen. Ihre Anreise wurde zuweilen mit einem Preis bei der großen Tombola belohnt, für die das Team der Wirtschaftsförderung mehr Zeit benötigte als eingeplant. Viele Unternehmen hatten Preise spendiert.

Ohnehin gab es an zahlreichen Ständen kleine Aufmerksamkeiten. „Ich hätte nicht gedacht, dass es hier so viele Geschenke gibt“, meinte eine Besucherin, die sich wie viele andere positiv über die Veranstaltung äußerte. „Das haben wir nicht erwarte“, hieß es dabei mehrfach.