Windkraftanlagen in Ostfriesland: Der Zubau beschleunigt sich. „Endlich“, sagt die IHK.
Ostfriesland Der Ausbau der Windenergie in Ostfriesland kommt voran, doch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bleiben herausfordernd. Wie die Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg (IHK) bei ihrer Jahrespressekonferenz in Emden mitteilte, wurden im vergangenen Jahr insgesamt 14 neue Windenergieanlagen sowie zwei Kleinwindanlagen mit einer Gesamtleistung von 58,9 Megawatt errichtet.
Da gleichzeitig 16 Altanlagen mit 41,7 Megawatt Leistung abgebaut wurden, ergibt sich ein Nettozuwachs von 17,2 Megawatt – mehr als dreimal so viel wie im Vorjahr.
Vier Prozent Zuwachs in Ostfriesland
Im Vergleich: niedersachsenweit wurden 2024 über 697 Megawatt Windleistung neu installiert. Ostfriesland profitiert somit von gut vier Prozent Zuwachs. Besonders positiv bewertet die Kammer dabei, dass die Landkreise Aurich und Wittmund bereits die Flächenziele des neuen Windenergiegesetzes erfüllen.
IHK-Präsident Theo Eilers hob hervor, dass sich die Genehmigungsgeschwindigkeit verbessert habe. Mit 2220 Megawatt genehmigter Leistung in Niedersachsen habe sich die Nennleistung im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt.
Aber es muss noch schneller gehen
Dennoch müsse das Tempo weiter gesteigert werden: „Die durchschnittliche Dauer eines Genehmigungsverfahrens liegt bei 17 Monaten – das ist bereits eine deutliche Verbesserung, bietet aber noch Spielraum nach oben“, so Eilers.
Damit liegt er auf Linie von Wirtschaftsminister Robert Habeck. Der hatte im Sommer bei einem Besuch bei Enercon die Genehmigungsbehörden gerüffelt. Sie hätten jahreland dafür gesorgt, Verfahren zu verzögern. Sie müssten nun umschalten, sagte er sinngemäß.
Zugleich warnte er vor überstürzten politischen Entscheidungen: „Bevor bestehende Energieträger abgeschaltet werden, muss sichergestellt sein, dass neue Technologien zuverlässig funktionieren.“ Eine stabile Energieversorgung, verlässliche Rahmenbedingungen und bezahlbare Strompreise seien entscheidend für die wirtschaftliche Entwicklung der Region.
Das Investitionsklima bleibt laut Eilers angespannt. Viele Unternehmen zögerten mit neuen Projekten oder verlagerten Investitionen ins Ausland. „Energiepolitik ist immer auch Wirtschaftspolitik“, betonte der IHK-Präsident und forderte mehr Planbarkeit sowie entschlossenere Maßnahmen zur Stärkung der regionalen Wirtschaft.