Der ID.7 ist das beliebteste Elektroauto aus dem VW-Konzern
Der ID.7 hat einen guten Lauf: Seit drei Monaten ist er das beliebteste Elektro-Modell von VW. Das belegen die Zulassungszahlen des Kraftfahrtbundesamtes. Seit August 2024 hat er alle anderen Modelle (ID.3, ID.4/5 und ID.Buzz) abgehängt. Der Betriebsratsvorsitzende ist stolz.
Derzeit das Spitzenmodell der VW-Elektroreihe: der ID.7, made in Emden.
Emden Gute Nachricht für VW und vor allem das Emder Werk: Der ID.7, der elektrische Nachfolger des Erfolgsmodells Passat, steht seit drei Monaten an der Spitze der Verkaufsstatistik im Bereich E-Autos. Kein Elektro-Modell aus dem VW-Konzern hat mehr Neuzulassungen erzielt, besagt die aktuelle Statistik des Kraftfahrtbundesamtes (KBA). 2427 neue ID.7 wurden laut KBA im Oktober angemeldet. Auf Platz zwei folgen ID.4 und 5 (beide werden ebenfalls in Emden gebaut) mit 2174 Einheiten. Abgeschlagen sind der ID.3 aus Zwickau (1285) sowie der ID.Buzz (749).
Auch in den Monaten September (2673) und August (1438) hatte der ID.7 bereits alle anderen Modelle bei weitem überflügelt. Bereits im August hatte Emdens Betriebsratschef geraunt: „Der ID.7 Tourer liegt über den Prognosen.“Die jetzige Entwicklung kommentiert er gegenüber dem KURIER erfreut: „Endlich hat es der Konzern einmal geschafft, ein Auto mit ordentlicher Reichweite, guter Funktionalität und guter Software auf den Markt zu bringen. Das macht uns stolz!“
Das Emder Werk fahre derzeit im Zwei-Schicht-System und sei „gut ausgelastet“. Die Verkaufszahlen müssten nun weiter bergauf gehen, dann könne man auch über die nächste Stufe reden: Mehrarbeit, Samstagsarbeit und womöglich auch Nachtschichten. Mitte nächsten Jahres solle darüber entschieden werden.
Der ID.7 war immer der Hoffnungsträger
Auf den ID.7 setzten Wolfsburg und Emden große Hoffnungen; die Strategie scheint aufzugehen. Der Wagen wird zurzeit ausschließlich im Emder Werk gebaut und befindet sich gerade im Hochlauf. Die Markteinführung war im Frühjahr. Bereits jetzt sind die Verkaufszahlen so gut, aber das Werk trotzdem noch nicht ausgelastet.
Der Passat - und jetzt wohl auch den ID.7 - produziert VW vor allem für den breiten Markt der Dienstwagen. Insbesondere die Tourer-Variante ist auf dem deutschen Markt stark nachgefragt. Als Familienauto wird der bis zu 70.000 Euro teure Wagen eher nicht gekauft. Der Einstiegspreis liegt derzeit bei 53.000 Euro.
Diese Zahlen dürften die Position des Emder Werks innerhalb der Diskussion um mögliche Werksschließungen stärken. Sollte Emden - wie es angeblich in internen Papieren steht - geschlossen werden, würde VW sein derzeitig einziges florierendes E-Modell beschädigen. Eine Verlagerung der Produktion in ein anderes Werk dürfte ähnlich Summen kosten wie der Aufbau der Elektroauto-Produktion in Emden: weit über eine Milliarde Euro.
Doch seit Beginn des Elektrozeitalters bei VW steht der Konzern auch in der Kritik, weil er hochpreisig in den Markt eingestiegen ist - wie übrigens Mercedes und BMW auch. Selbst Wirtschaftsminister Olaf Lies hatte dies scharf kritisiert.