Die Macherinnen und Macher der Greetsieler Woche präsentieren ihr Programm.Foto: Nicole Frischlich
Greetsiel Im vergangenen Jahr feierte die Greetsieler Woche trotz einer zweijährigen Corona-Pause mit großem Erfolg ihr 50. Jubiläum, wie Dr. Georg Ackermann vom Arbeitskreis „Greetsieler Woche“ resümiert. Der Verkauf der rund 800 Dauerkarten war ein bedeutender Faktor für den Erfolg der Kunstausstellung, mit dem der Kunstkreis im Vorfeld nicht gerechnet hatte. „Die Greetsieler Woche“ hat Tradition sowohl bei den Greetsielern, sowie bei den Touristen“, sagt der Sprecher.
Nach 50 Ausstellungen gab es grundlegende Überlegungen darüber, wie zukünftige „Greetsieler Wochen“ aussehen könnten. Dennoch war sich der gesamte Arbeitskreis einig, das bewährte Konzept beizubehalten. „Im Laufe der vielen Jahre hat sich immer etwas verändert. Das ist ein natürlicher Prozess, und auch in diesem Jahr gibt es etwas Neues“, betonen die Mitglieder des Arbeitskreises. Zum ersten Mal ist es möglich, Kunstwerke auch bargeldlos zu erwerben. „Im letzten Jahr kam dieser Verbesserungsvorschlag von Besuchern der Greetsieler Woche, auch bargeldlose Zahlungsmöglichkeiten anzubieten“, sagt der Sprecher des Kunstkreises. Eine weitere Veränderung betrifft die Eröffnungszeit. „In diesem Jahr beginnt die Kunstausstellung erst um 11.15 Uhr, da zuvor in der Greetsieler Kirche ein Gottesdienst mit Pastor Hartmut Lübben stattfindet“, erklärt Dr. Georg Ackermann.
Die Greetsieler Woche 2023 findet vom 16. bis zum 23. Juli statt. In der Ubbo-Emmius-Schule in Greetsiel werden zwölf Künstler ihre Werke verschiedener Stilrichtungen der Öffentlichkeit präsentieren. In diesem Jahr stammen die meisten Aussteller aus der Region, jedoch bleibt auch die Verbundenheit zu den Niederländern erhalten. Erneut sind Künstler und Künstlerinnen aus dem Nachbarland vertreten. Unter den Ausstellern ist auch eine Künstlerin aus Syrien. Helda Kutish flüchtete 2015 nach Deutschland, weil sie aufgrund ihrer Religion mit dem Tode bedroht war und drückt ihr Erlebtes in Bildern aus. Die heute in Ratingen lebende Künstlerin malt „Geflüchtete Kinder“ und verarbeitet auf diese Weise auch ihre eigenen Fluchterlebnisse.
Dr. Georg Ackermann würdigt die große Bedeutung der langjährigen Zusammenarbeit mit den Mitgliedern des Arbeitskreises, die stets eine umfangreiche Unterstützung, auch von den Greetsielern, erfahren. Darüber hinaus besteht jedes Jahr ein intensiver täglicher Kontakt mit den ausstellenden Künstlern.
In diesem Jahr hat der Arbeitskreis aus etwa 30 Bewerbungen eine Auswahl für die diesjährige Ausstellung getroffen. Bereits kurz nach Ende der Ausstellung liegen schon wieder erste Bewerbungen für das kommende Jahr vor.
Der Arbeitskreis legt großen Wert darauf, dem Publikum eine möglichst vielfältige Kunstauswahl anzubieten, die nicht elitär ist. Ludger Kalkhoff, Mitglied des Arbeitskreises Greetsiel, betont: „Kunst sollte und darf auch provokativ sein.“ Moderne Kunst ist daher ein wesentlicher Bestandteil der 51. Greetsieler Woche, wie auch die klassischen Aquarelle. Dennoch werden auch Traditionen gepflegt, wie der beliebte „Jazz-Abend“ am Donnerstagabend, wenn die Band „Yound and Old“ für musikalischen Schwung sorgt.
Erneut beteiligten sich Grundschulkinder aus Krummhörn an der Kunstwoche. Die jungen Menschen haben sich intensiv mit dem Thema „Fünf Elemente“ auseinandergesetzt. „Die Schulkinder sind immer in der Greetsieler Woche fest installiert“, sagt Birgit Schröder vom Arbeitskreis und äußert sich begeistert darüber, wie kreativ und engagiert die Kinder an der Greetsieler Woche teilnehmen. Die beeindruckenden Kunstwerke der Kinder, die aus verschiedenen Materialien entstanden sind, werden im Eingangsbereich präsentiert.
Die Schirmherrschaft der Greetsieler Woche 2023 übernimmt der Landrat des Landkreises Aurich, Olaf Meinen.
Ausstellende Künstler: Helga Beisheim (Krummhörn), Frans Brommer (Kunstmaler aus Holland), Hieljke van Damme (Loquard), Helmut Goldenstein (Norden), Margit Hillen (Krummhörn), Rolf Hillen, Grafiker (Krummhörn), Beate Jürgens-Willen (Emden), Gabriele Fengels (Wangerland), Helda Kutish, Ratingen, (Syrien), Carla Stamsnijder (Niederlande), Manfred Stöhr (Greven) und Thomas Tom (Rüsselsheim).
Programm: Sonntag, 16. Juli: 11.15 Uhr Eröffnung. Musikalische Untermalung : Edda Lieberman-Pauen. Donnerstag, 20. Juli, 19 Uhr Jazz + Matjes mit „Young and Old“. Öffnungszeiten der Ausstellung: täglich 14 bis 19 Uhr. Donnerstag, 20. Juli bis 21 Uhr. Sonntag 23. Juli 11 bis 17 Uhr. Eintritt: Erwachsene vier Euro.