Der Wasserverbrauch hat deutlich zugenommen
Ostfriesland Die anhaltende Trockenheit macht sich inzwischen auch in der öffentlichen Wasserversorgung bemerkbar. Mit der Abgabe von 310184 Kubikmetern Trinkwasser haben die Wasserwerke des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbands (OOWV) am vergangenen Freitag die Grenze der täglichen Aufbereitungsleistung überschritten. Auch am Wochenende war laut dem Versorger kaum Entlastung zu spüren, die Abgaben lagen an beiden Tagen über 300000 Kubikmeter pro Tag – üblich sind rund 230000. Das teilte der Verband jetzt mit.
Die hohen Abforderungen am Wochenende sprechen dafür, dass besonders der private und nicht der gewerbliche oder industrielle Verbrauch für die Steigerung verantwortlich ist. Sollte der Wasserbedarf in den kommenden Tagen weiter steigen, kann der OOWV die vorhandenen Trinkwasserspeicher über Nacht nicht mehr vollständig füllen – stärkere Druckverluste im Leitungsnetz drohen. Der OOWV erinnert daher an einen sorgsamen Umgang mit Trinkwasser.
„Wir haben genug Wasser für alle, wenn jeder sorgsam damit umgeht“, stellt OOWV-Regionalleiter Michael Veh klar. Er bittet darum, das eigene Verbrauchsverhalten der Situation anzupassen. „Engpässe lassen sich vermeiden, wenn vor allem auf die Bewässerung des Rasens mit Trinkwasser verzichtet wird. Hilfreich ist es auch, den Wasserverbrauch zu den Spitzenzeiten in den Morgen- und Abendstunden zu reduzieren und das Duschen oder Wäschewaschen beispielsweise auf einen späteren Zeitpunkt zu verlegen“, ergänzt Veh. Poolwasser sollte nicht voreilig ausgetauscht werden. Auch wenn für das Gießen von Obst- und Gemüsebeeten eine gute Wasserqualität erforderlich ist und viele Regentonnen nach der langen Trockenphase bereits geleert sein sollten, bittet er darum, die Bewässerung mit Trinkwasser auf ein notwendiges Maß zu reduzieren.
Der OOWV fördert ausschließlich Grundwasser, um es in seinen Werken zu Trinkwasser aufzubereiten. „Auch in diesem Jahr stellen wir wieder fest, dass die Abnahmen von einem Tag zum nächsten sprunghaft steigen oder fallen können. Diese Veränderung tritt seit zwei bis drei Jahren in immer stärkerem Maße auf“, erklärt Matthias Geib, zuständiger Sachgebietsleiter für den Netzbetrieb beim OOWV.
Die Ursache ist ein verändertes Verbrauchsverhalten. „Welche Verbrauchergruppe hier aus welchen Gründen ihre Gewohnheiten verändert hat, können wir aktuell noch nicht nachvollziehen“, sagt Geib. Als sicher gilt jedoch, dass sich die Gartenbewässerung massiv auswirkt. Denn ein Rasensprenger verteilt bis zu 800 Liter Wasser in nur einer Stunde – dies ist mehr als die sechsfache Menge des Tagesbedarfs eines Menschen.