DGB wird das Filmfest Emden auch weiterhin sponsern
Es habe eine „ernsthaftes Gespräch mit dem Festivalleiter Edzard Wagenaar“ gegeben, sagte DGB-Pressesprecher Ruben Eick am Freitag. Im Ergebnis wird der DGB sein Sponsoring fortsetzen. Emdens DGB-Chef Horst Götze zieht sich zurück.
Steht noch immer in der Kritik, bekommt jetzt aber Rückenwind vom Sponsor DGB: Festivalchef Edzard Wagenaar (l.). Rechts. Sein Vorgänger Rolf Eckard. Er ist inzwischen an Bord, um Wagenaar „zu unterstützen“.
Emden Es war ein Angsttermin für alle Beteiligten des Filmfestes: Wird der Deutsche Gewerkschaftsbund, seit Jahren einer Hauptsponsoren, angesichts der harten Vorwürfe gegen den Festivalchef Edzard Wagenaar sein Sponsoring fortsetzen?
Ja. Er wird. Das ist das Ergebnis eine Gespräches zwischen Gewerkschaftsvertretern aus Leer und Hannover mit Wagenaar am Donnerstag. Über die genauen Inhalte sei Vertraulichkeit vereinbart worden, sagt Eick. Doch was er auch sagt: „Wir nehmen die Vorwürfe sehr ernst.“ Damit dürfte klar sein: Der DGB hat das Filmfest zumindestens angezählt.
„Es soll weitergehen“
Doch als Gewerkschaftsbund habe man ein Interesse daran, dass in Emden weitergeht, so Eick. Dies vor allem, weil das Filmfest Emden immer wieder sozialkritische Themen in seiner Filmauswahl behandelt. Der DGB sponsert seit 1998 den „DGB Filmpreis“ und bezahlt dafür 7000 Euro. Er wird vergeben für Filme, die die Themen „Arbeit, Gleichberechtigung, Migration und Integration, Globalisierung, Umweltschutz oder andere gravierende soziale oder gesellschaftliche Problemszenarien“ behandeln (Quelle: Website des Filmfests).
Und genau da hatte der Vorsitzende des DGB-Stadtverbandes, Horst Götze, einen Widerspruch gesehen. Und das tut er noch immer, wie er jetzt dem KURIER bestätigte.
Am Montag den Rücktritt gefordert
Am Montag hatte Götze den den Rücktritt von Wagenaar gefordert. „Es kann nicht sein, dass Herr Wagenaar mit seinem respektlosen Verhalten gegenüber den Filmfest-Mitarbeitern und Teammitgliedern, damit noch belohnt wird“, so Götze Anfang dieser Woche.
Zu dieser Forderung steht er auch am Freitag noch, trotz des positiven Votums aus Hannover. „Die Grundwerte einer Gewerkschaft werden beim Filmfest nicht eingehalten“, bekräftigt er. Der DGB hatte sich bereits Anfang dieser Woche beeilt zu sagen, dass Götze „nur seine Privatmeinung, aber nicht die Meinung des DGB“ äußert. Götze lässt das kalt. „Ich bin seit 17 Jahren in Emden DGB-Vorsitzender, ehrenamtlicher Arbeitsrichter und habe auf meinen Vorstoß viele positive Rückmeldungen bekommen“, sagt er.
„Ich ziehe mich zurück“
Für ihn ist die Sache klar: „Wenn Edzard Wagenaar bleibt, ziehe ich mich vollständig aus dem Filmfest zurück“. Er werde nicht mehr auftreten beim Filmfest und den DGB vertreten, er werde keine vergünstigten Eintrittskarten an die sozialen Dienste des DGB verteilen oder an die Teilgewerkschaften IG Metall, Verdi und GWE.