DGzRS zeigt ihr ganzes Können
Norderney Viel los war am Samstag auf dem Wasser und an Land vor dem historischen Rettungsbootschuppen am Weststrand von Norderney. Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hat zum „Tag der Seenotretter“ eingeladen und für ein interessantes Programm gesorgt. Zwei Schaufahrten auf dem Wasser waren vormittags und nachmittags zu sehen und zogen zahlreiche Besucher an den Strand und auf die Promenade. Auf dem Wasser waren mit Seenotrettungskreuzer Hans Hackmack und Tochterboot Emmi, den Seenotrettungsbooten Otto Diersch (Norddeich), Hans Dittmer (Juist) und der Secretarius (Langeoog) sowie dem Norderneyer Museumskreuzer Otto Schülke gleich sechs Schiffe auf dem Wasser und von Land grüßte überdies das historische Seenotrettungsboot Fürst Bismarck die Kollegen. Diese mischten das Wasser vor dem Weststrand erst einmal ordentlich auf und zeigten, wie viel Kraft auch in den kleinen Rettungsbooten steckt.
So viel Kraft, dass die kleine Otto Diersch die große Hans Hackmack, auch gegen die Strömung des ablaufenden Wassers, mit einer Schleppverbindung spielend ziehen kann. Die Hans Hackmack ist als Vertretung für den Seenotrettungskreuzer Eugen, die momentan generalüberholt wird, auf Norderney stationiert. Ihr Tochterboot Emmi wurde ebenfalls zu Wasser gelassen und zeigte, wie im Ernstfall eine ins Wasser gefallene Person gerettet wird. Aber irgendetwas fehlte doch noch, oder?
„Wo bleibt das Löschen?“ rief ein kleiner Junge auf der Promenade immer wieder und anscheinend hatte ihn der Vormann der Hans Hackmack erhört, denn am Schluss kam schließlich das ersehnte Löschen. Eindrucksvoll zeigte der Seenotrettungskreuzer, wie er das angesaugte Meerwasser kraftvoll in die Luft spritzte und die Kollegen der Secretarius und der Otto Diersch fuhren immer wieder durch den Wasserstrahl. Mit einem lauten Signal aus dem Typhon, dem Schiffshorn, verabschiedeten sich am Ende alle Seenotrettungskreuzer und -boote und das Publikum signalisierte seine Begeisterung und seinen Dank mit langem Zurückwinken.
Dass so viele Rettungsboote an den Vorführungen vor Norderney teilnehmen konnten, liegt daran, dass Norderney den „Tag der Seenotretter“ quasi um einen Tag vorverlegt. So konnten die Seenotrettungsboote der benachbarten Stationen Norddeich, Juist und Langeoog am Samstag vor Norderney ihr Können zeigen und der momentan auf Norderney stationierte Seenotrettungskreuzer Hans Hackmann unterstützte im Gegenzug das Langeooger Seenotrettungsboot Secretarius am Sonntag beim „Tag der Seenotretter“ auf Langeoog. Vor und im historischen Rettungsschuppen auf Norderney gab es für das Publikum auch an Land reichlich zu erleben.
Im oberen Geschoss gab es Filmvorführungen und der Verein „Museumskreuzer Otto Schülke“ hatte hier seinen Stand aufgebaut. Zugleich unterstützten dessen Vereinsmitglieder die freiwilligen Helfer der DGzRS beim Bratwurstverkauf und am Getränkestand. Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, den Rettungsschuppen zu besichtigen, eines der begehrten T-Shirts zum „Tag der Seenotretter“ zu erstehen und genossen im Anschluss eine Bratwurst und ein Kaltgetränk. Das Wetter zeigte sich überwiegend pro Seenotrettung und wartete freundlicherweise mit dem Regenguss bis nach der Nachmittagsvorführung der Rettungsboote.
Nach dem Regen wurde es im Rettungsschuppen noch musikalisch und der Norderneyer Chor „Neue Ostfriesische Welle“, kurz NOW, unterhielt das immer noch zahlreiche Publikum. Alles in allem ein rundum gelungener „Tag der Seenotretter“ auf Norderney für die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger und dem Verein Museumskreuzer Otto Schülke.