Die Bahn baut, und trotzdem gibt es kein Chaos

Von Stefan Bergmann

Das Unternehmen arbeitet neuerdings im Takt – Einschränkungen bis 18. August auf der Strecke zwischen Norddeich und dem Ruhrgebiet

Abfahrt in Emden: Der Zugverkehr läuft trotz umfangreicher Bauarbeiten erstaunlich gut.

Ostfriesland Wer in diesen Tagen mit dem Zug von Norddeich oder Norden in Richtung restliche Republik fahren will, muss auf der Hut sein. Viele Züge fahren nicht, fahren anders, fahren an einem anderen Tag oder nehmen einen anderen Weg.

Grund sind massive Bauarbeiten, die die Bahn seit Anfang und noch bis bis zum 18. August auf der Strecke Norddeich – Münster ausführt. Laut einer Sprecherin werden an mehreren Stellen Gleise erneuert, Oberleitungen repariert und auch Brücken ausgebessert.

Betroffen von den Bauarbeiten sind alle Züge Richtung Ruhrgebiet und auch die ICs in Richtung Leipzig. Den gesamten Juli lang war der Zugverkehr zwischen Norddeich und Emden beeinträchtigt, 13 Änderungen gab es jeden Tag.

Inzwischen kommt man wieder einigermaßen sicher nach Emden – doch dort fängt die Lotterie an: Ganze 36 Zugverbindungen sind jeden Tag betroffen von den Arbeiten. Es empfiehlt sich der sorgsame Blick in die Bahn-App.

Dass es nicht zu einem echten Chaos kommt, haben die Fahrgäste offenbar einer neuen Strategie der Deutschen Bahn zu verdanken. Sie heißt „Bauen im Takt“ und legt fest, dass jeden Tag nur in bestimmten Zeitfenstern gearbeitet wird, dann aber an allen Gewerken. Das erläuterte eine Bahnsprecherin auf KURIER-Anfrage. Das Ergebnis ist ein verlässlicher täglicher Zugverkehr zu den Nicht-Bauzeiten.

Das Konzept scheint aufzugehen: Klagen von genervten Fahrgästen sind nicht bekannt.