Hage Die Temperaturen klettern in die Höhe und die Sommerferien stehen vor der Tür. Das bedeutet für die Freibäder der Region: Es ist Zeit, die Türen zu öffnen. So auch in Hage und Dornumersiel. Die Bäder stehen jeweils ab morgen beziehungsweise Dienstag, wieder für die kleinen und großen Wasserfreunde zur Verfügung.
Doch bis es so weit ist, steht für die Betreiber jedes Jahr aufs Neue einiges auf der To-Do-Liste. Die Filteranlagen werden geprüft, die Attraktionen geflutet und schließlich kann die Umwälzanlage angeworfen und das Becken beheizt werden. „Die Anlage zur Wasseraufbereitung läuft seit Dienstagabend und das Wasser sieht schon blau aus – vorher war es trüb“, erklärt der Schwimmmeister des Freibads in Hage, Robert Hünnebeck. Derzeit seien dem Schwimmmeister zufolge kontinuierlich Handwerker im Gebäude, die kleinere Arbeiten erledigen. Größere Projekte stünden aktuell jedoch nicht an.
Eine große Baustelle bleibt allerdings der Mangel an Rettungsschwimmern und Schwimmmeistern. „Wir haben im Moment eine volle Mannschaft“, sagt Hünnebeck. „Das Problem ist nur, wird jemand krank, haben wir keinen Ersatz.“ Noch drastischer formuliert es Rolf Kopper, Geschäftsführer der Tourismus GmbH der Gemeinde Dornum: „Sobald jemand krank wird, ist das Freibad zu. Wir suchen also weiterhin nach Rettungsschwimmern und Schwimmmeistern.“ Das Problem besteht bereits seit einigen Jahren und zeigt sich bundesweit. Schon Anfang 2022 versuchte das Bad in Dornumersiel über zahlreiche Kanäle, wie Radiospots, Werbung an Universitäten und direkten Anfragen bei den Schwimmverbänden die offenen Stellen zu besetzen – leider mit mäßigem Erfolg.
Dennoch öffnen beide Bäder in wenigen Tagen ihre Türen. Und Kopper rechnet mit einem großen Ansturm in dieser Saison. „Das Bad in Bensersiel ist weggebrochen, aber nur fünf Kilometer weiter liegt schon das Freibad Dornumersiel. Ich denke, da werden einige kommen“, sagt der Geschäftsführer. „Das gleiche gilt für Norddeich – wir haben also tatsächlich ein ziemlich großes Einzugsgebiet.“ Auch in diesem Jahr seien erhebliche Investitionen in das Bad in Dornumersiel getätigt worden, um es optimal vorzubereiten. Eine beträchtliche sechsstellige Summe floss in die Renovierung des Bades, wobei besonders die 50 Jahre alte gusseiserne Hauptzuleitung, die das aufbereitete und beheizte Wasser in das Becken leitet, nahezu vollständig erneuert wurde. Kopper erläutert: „Die Einläufe liegen teilweise 3,80 Meter tief und das Graben im Deichvorland stellt eine äußerst heikle Angelegenheit dar.“
Neben der Erneuerung der Zuleitung, die nun aus Kunststoff besteht, wurden zwei neue Pumpen mit separaten Haar- und Faserfängern installiert. In den vergangenen Jahren wurden bereits die gesamte Technik sowie nahezu alle Rohrleitungen erneuert. Die Wasseraufbereitungstechnik mit Seewassereinspeisung ist besonders für einen Ausbildungsbetrieb ideal, da der Weg des Wassers vom Meer bis ins Becken förmlich sichtbar ist. In Dornumersiel spielen Bedienpulte oder PC-Steuerungen keine Rolle. Des Weiteren erstrahlt die gesamte Fassade des Gebäudes nach einem frischen Anstrich in neuem Glanz und fügt sich harmonisch in die Umgebung der anderen Gebäude im Deichvorland ein.
Wasseremperaturen schwanken stark
Die Wassertemperatur der beiden Freibäder beträgt – je nach Wetterlage – durchschnittlich etwa 24 Grad. „Die Zieltemperatur liegt bei 21 bis 25 Grad“, erklärt Kopper. „Das ist aber sehr witterungsabhängig. Die Sonne erwärmt das Becken schon mal um zwei, drei Grad. In kalten Nächsten wiederum verliert das Wasser auch mal zwei Grad.“ Geöffnet wird das Freibad in Hage morgen um 11 Uhr. Das Bad in Dornumersiel öffnet am 20. Juni um 10 Uhr.