Die Künstliche Intelligenz macht Nordsee-Urlaub besser
Die neue Technik wird auch die den Tourismus an der Küste zum positiven verändern. Das hofft die Tourismus-Agentur Nordsee und sieht sich als Vorreiterin.
Norden Bei der Urlaubsplanung und Urlaubsgestaltung wird Künstliche Intelligenz nach Einschätzung der Tourismus-Agentur Nordsee eine zunehmend größere Rolle spielen. Schon jetzt werden solche Technologien im Tourismus verwendet, etwa bei der Besucherlenkung und der Reiseplanung, wie Geschäftsführer Mario Schiefelbein im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur sagte. Künftig werde es viele weitere Möglichkeiten geben. „Die Entwicklung ist so rasant, man kommt kaum hinterher.“
Es sei wichtig, dass sich die Tourismusbranche mit Künstlicher Intelligenz (KI) beschäftige, so der Geschäftsführer. „KI ist ja kein Trend. KI geht nicht mehr weg.“ Seit Donnerstag wollen sich rund 200 Vertreterinnen und Vertreter aus der Tourismusbranche zum ersten Nordseetourismustag in Bremerhaven treffen. Das Thema lautet „Unsere neue Kollegin KI – Künstliche Intelligenz als Fluch und Segen für den Tourismus“. Die Veranstaltung wurde von der Tourismus-Agentur Nordsee organisiert.
Der große Personalmangel stelle die Tourismusbranche vor große Herausforderungen, sagte Schiefelbein. Neue Technologien wie Künstliche Intelligenz könnten helfen, Arbeiten und Aufgaben neu zu organisieren. So könnten Texte und Auswertungen automatisiert erstellt werden. Dann habe das Personal mit solchen Aufgaben weniger Arbeit und könnte sich stattdessen um die Gäste kümmern.
Große Chancen sieht der Geschäftsführer der Tourismus-Agentur Nordsee auch mit Blick auf die Nachhaltigkeit. „Wir leben davon, dass wir eine intakte Natur vermarkten. Wir haben das Wattenmeer hier als Weltkulturerbe“, sagte er. Mit Künstlicher Intelligenz könne die Reisegestaltung nachhaltiger werden, denn die Technologie könne zum Beispiel aufzeigen, wo und wie Energie gespart werden kann. KI könne auch berechnen, zu welchen Zeiten es wo welche Kundenströme geben wird. Solche Daten könnten für das Marketing und die Preisgestaltung nützlich sein, um etwa die Auslastung von Hotels und Ferienwohnungen zu verbessern. Eine gezielte Besucherlenkung und direkte Informationen könnten unnötige Fahrten etwa bei der Strand- und Parkplatzsuche vermeiden.
„Die Digitalisierung ist ganz wichtig“, sagte Schiefelbein. Es sei nötig, genau zu schauen, was die KI in den kommenden Jahren und Jahrzehnten alles übernehmen könne, denn der Personalmangel sei groß. „Wir müssen die Kräfte bündeln, um den Gast in den Fokus zu stellen.“
Aufgabe der Tourismus-Agentur Nordsee ist demnach bei Themen wie Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz Vorreiterin und Impulsgeberin für die Regionen an der niedersächsischen Küste zu sein. Die Agentur werde ihre Erkenntnisse und Informationen an die Partner in den Kommunen weitergeben. Ein Ziel sei auch, aufgrund von Nutzerdaten und Künstlicher Intelligenz extra zugeschnittene Reiseangebote zu erstellen. Ab wann dies möglich ist, konnte der Geschäftsführer nicht sagen.
Die Tourismus-Agentur Nordsee GmbH (Tano) wurde nach eigenen Angaben Anfang 2022 von sieben Landkreisen und zwei kreisfreien Städten gegründet. Sie vertritt touristisch geprägte Städte und Küstenorte an der niedersächsischen Nordsee, die sieben Ostfriesischen Inseln und die Seestadt Bremerhaven. Nicht dabei ist die Stadt Emden, die auf eigene Angebote und Marketingmaßnahmen setzt.