Die Migrantenlage im Kreis Aurich ist entspannt
Derzeit werden dem Landkreis Aurich jede Woche zwölf Migranten und Flüchtlinge neu zugeteilt. Symbolfoto: dpa
Nach wie vor entspannt ist die Lage im Landkreis Aurich bei der Unterbringung von Flüchtlingen und Migranten. Ein Grund ist sicherlich, dass die Zahl der Menschen, die neu aufgenommen werden, derzeit bei nur 12 Personen pro Woche liegt. Das geht aus dem aktuellen Sachstandsbericht hervor, den der zuständige Amtsleiter Michael Müller am Mittwoch in der Sitzung des Ausschusses für Arbeit, Soziales und Integration vorlegte.
Seit August 2021 5100Migranten aufgenommen
Waren es zum Jahreswechsel noch rund 20 Menschen, die jede Woche nach Aurich kamen, so lag deren Zahl ansonsten 2023 meistens immer so um die 40. Seit August 2021 wurden dem Landkreis insgesamt 5100 Flüchtlinge zugewiesen. Gut die Hälfte, nämlich 2622 stammen aus der Ukraine und 167 aus Afghanistan. Andere Nationen wurden am Mittwoch nicht näher benannt. Im letzten Zuweisungszeitraum seit Oktober 2023 gab es bisher 691 Neuankömmlinge, darunter 86 Ukrainer und zehn Afghanen. Damit wird die vorgegebene theoretisch zu erfüllende Quote bis zum nächsten Stichtag am 31. März voraussichtlich abermals nicht erreicht werden. Es bleibt eine Restquote von 268 Personen, die dann in die Neuberechnung einfließen. Jedoch werde die Zahl der aufzunehmenden Flüchtlinge zum Frühjahr und Sommer wohl ohnehin wieder etwas ansteigen, wie Michael Müller anmerkte. Knapp 80 Prozent der Neuankömmlinge sind über 18 Jahre alt. Bei den Minderjährigen sticht die Altersgruppe der elf- bis 17-Jährigen mit einem Anteil von acht Prozent besonders heraus. Jeweils um die sechs Prozent sind zwischen sechs und zehn Jahre alt oder fünf Jahre und jünger.
Derzeit stehen dem Landkreis Aurich allein in den Unterkünften auf dem Gelände der ehemaligen Blücher-Kaserne in Sandhorst 131 und in der früheren Küstenfunkstation in Utlandshörn 34 freie Plätze zur Verfügung. Zudem werden auf dem Kasernengelände gerade weitere Gebäude mit einer Kapazität von über 500 Plätzen hergerichtet. Mit zusätzlichen Containern könnten sogar noch mehr Menschen untergebracht werden. Ab und an kursierende Verdächtigungen, es würden in und um die Flüchtlingsunterkünfte nicht zuletzt angesichts der unterschiedlichen Nationalitäten vermehrt Straftaten begangen, konnte Michael Müller nicht bestätigen. „Die Polizei hat keine Häufung von Delikten festgestellt“, betonte der Amtsleiter ausdrücklich. „Wir haben dort kaum Probleme, auch wenn das manchmal anders wahrgenommen wird.“ Die Polizei zeige regelmäßig Präsenz und würde viele Gespräche führen. Näheres über die Arbeit und die Erfahrungen der Polizei in und mit den Flüchtlingsunterkünften soll in einer der nächsten Ausschusssitzungen ausführlich berichtet werden. Zum Thema Flüchtlinge und deren Integration in den Arbeitsmarkt wird es nach Angaben von Michael Müller demnächst ebenfalls einen entsprechenden Tagesordnungspunkt geben.