Die schönsten Bilder: Das Norderland feiert in den Mai
Bei prächtigem Wetter wurden Mittwochabend allerorten die Maibäume aufgestellt. So in Norden (l.) und auch in Berumbur – mit anschließendem Umzug.
Norden Wenn bei Livemusik der Duft von Bratwurst in der Luft liegt, das Bier in der Sonne perlt und eine rund 19 Meter hohe, blau-gelb geschmückte Birke auf einem Anhänger Richtung Stadtmitte rollt, dann ist es wieder so weit: Maibaumfeier auf dem Norder Torfmarkt.
Moderne trifft Tradition
Mit etwa 18 Grad war es nicht ganz so heiß im Vorjahr, doch das Wetter meinte es erneut gut mit den Maifeiernden im ganzen Norderland. Veranstalter in Norden selbst war zum neunten Mal die Firma Nordsee Events von Kevin und Rebecca Schliffke.
Während es um 16.30 Uhr noch ruhig war, füllte sich der Platz bald merklich. Die Kinder schleckten Eis, fuhren Karussell oder tobten auf der Hüpfburg. Erwachsene stärkten sich währenddessen an Deftigem an den zahlreichen Verzehrbuden. Zwischen Bänken und Tischen wurde gelacht und gefeiert, während der Duft frisch gegrillter Bratwurst, Pommes, Pizza oder Fischbrötchen mit der Vorfreude auf den Höhepunkt des Tages – die Ankunft des Maibaums – verschmolz.
Viel Musik von Matze
Für musikalische Unterhaltung sorgte DJ Matze, ein selbst ernannter „Allrounder“. Er moderierte die Auftritte des Männergesangvereins Norden, der Nörder Danzkoppel sowie das eigentliche Aufstellen des Baumes und unterstützte THW und Feuerwehr mit Durchsagen. Am Abend bot er ein Musikprogramm „quer durch den Gemüsegarten“ – ganz nach dem Motto: „Modernes und Tradition verbinden“.
Keine Zwischenfälle
Die Firma Tell Bau GmbH aus Norden übernahm dieses Jahr den Transport des Baumes. Wie angekündigt, rollte der Anhänger gegen 17.30 Uhr auf den Torfmarkt. Obwohl sich der Brauch jedes Jahr wiederholt, hat er anscheinend nichts an Reiz verloren: Große Augen und zahlreiche Handykameras verfolgten jedes Detail – vom Abladen bis zum Aufstellen, begleitet von Feuerwehr Norden und THW.
Als die Birke gegen 18 Uhr in ihr 2,50 Meter tiefes Loch versenkt und aufgerichtet war, klatschte die Menge und wartete auf den nächsten Programmpunkt: den Maitanz der Nörder Danzkoppel, die bereits zuvor das Publikum mit Tänzen und Musik begeistert hatte.
Der Auftritt der Gruppe ist Jahr für Jahr ein stimmungsvoller Auftakt in den Wonnemonat Mai – ein echter Höhepunkt für Jung und Alt. Das zeigte sich auch beim Männergesangverein, dessen Lieder wie „Der Mai ist gekommen“ viele zum Mitsingen bewegten.
Lob für das Ehrenamt
Nach der Zeremonie trat Bürgermeister Florian Eiben ans Mikrofon: „Unsere Stadt lebt von den Menschen, die sich engagieren – heute zeigt sich wieder, wie gut das funktioniert.“ Er dankte THW, Feuerwehr und Vereinen sowie Kevin und Rebecca Schliffke, die im kommenden Jahr das zehnte Maibaumfest ausrichten werden. „Zeit, noch eine Schippe draufzulegen“, so Eiben.
Die Frage des Abends für ihn war jedoch: Wird der Baum wieder gestohlen?
Am Morgen war sie dann beantwortet: Nein. Und das, obwohl sich die Ostermarscher schon am Abend mit einem Hupkonzert jenseits des Torfmarktes bemerkbar gemacht hatten. Auch vor der Landjugend Polder, Westermarsch, Neuwesteel oder Leybuchtpolder müsse man sich in Acht nehmen, so der Bürgermeister.
Für den Fall, dass der Baum in diesem Jahr wieder gestohlen wird, kündigte Eiben an, im nächsten Jahr mit Kevin Schliffke zwischen 3 und 6 Uhr selbst wache zu halten – „denn das ist die Hauptzeit, wo gestohlen wird.“
Da der öffentliche Aufruf zur Maibaumwache ohne Resonanz geblieben war, erklärte sich die Nörder Danzkoppel zur ersten Schicht am Mittwochabend bereit. In der Nacht würden dann Einzelne übernehmen.
Viele Maifeiern
Gefeiert wurde mit Umzügen und Kulinarik auch in Westermarsch und Leybuchtpolder, die im Vorfeld bereits angekündigt hatten, den Norder Baum stehlen zu wollen, zudem in Großheide, Osteel, Leezdorf, Berumbur, Marienhafe.