Ehrenstadtbrandmeister Karl Kettler der Stadt Norden erhält Verdienstkreuz am Bande
Sehr emotional wurde es bei der Feuerwehr Norden: Nach über einem halben Jahrhundert Ehrenamt erhält Karl Kettler die höchste Zivile Auszeichnung Deutschlands.
Freuen sich über die ganz besondere Ehrung: Karl und Halina Kettler.
Norden Es waren die sehr persönlichen und emotionalen Worte zum Ende der Ordensverleihung, als so mancher Gast eine Träne verdrücken musste. Soeben hatte Karl Kettler das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland aus den Händen von Landrat Olaf Meinen erhalten, als sein Sohn, der heutige Stadtbrandmeister, Thomas Kettler das Wort ergriff, lobend über das Engagement seines Vaters für die Freiwillige Feuerwehr Norden sprach und ihm dankte, dass er sich als Vater und Ehemann mit ähnlicher Bravour wie bei der Wehr für seine Familie einsetzte. „Die Feuerwehr stand bei Dir immer auf Platz eins, und doch warst Du immer für uns da.“
Feierstunde imHilfeleistungszentrum
Zur Übergabe des Verdienstkreuzes durch Landrat Olaf Meinen kamen zahlreiche Wegbegleiter, Freunde, Kameraden und natürlich seine Familie ins Hilfeleistungszentrum (HLZ) an der Osterstraße, darunter Kreisbrandmeister Dieter Helmers, Bürgermeister Florian Eiben, der Vorsitzende des Feuerwehr-Fachausschusses, Wolfgang Hinrichs, sowie Uwe Fröbel, der ehemalige Leiter des Ordnungsamtes der Stadt Norden, der beim Verein zur Förderung der Präventionsarbeit den Vorschlag zur Ehrung angeregt hatte. „In Dein Hilfeleistungszentrum“, sagte Meinen, denn Karl Kettler war maßgeblich am Neubau beteiligt. Der heute 72-Jährige setzte sich unermüdlich für diesen neuen Standort ein, denn die vorhandenen Gebäude in der Klosterstraße waren beengt und nicht mehr zeitgemäß. Und nicht nur das. An der Osterstraße gab es viel verfügbare Fläche, sodass auch die Jugendfeuerwehr gemeinsam mit dem Nachwuchs des Technischen Hilfswerks (THW) ein eigenes Gebäude bekam – wiederum dank intensivem Engagement durch Kettler.
1967 begann im Alter von 16 Jahren seine aktive Laufbahn bei der Freiwilligen Feuerwehr Norden. Karl Kettler wurde 1985 Mitglied des Stadtkommandos, vier Jahre später stellvertretender Stadtbrandmeister und im Jahr 1994 schließlich Stadtbrandmeister. Diese Funktion hatte er bis zum altersbedingten Ausscheiden im Jahr 2012 inne. Auch beruflich war Kettler der Feuerwehr verbunden – als Leiter der Feuerwehrtechnischen Zentrale des Landkreises Aurich. Dabei hatte er stets die Feuerwehr mit ihren Kameraden im Blick. „Es geht um Ihren unerschütterlichen Gemeinschaftssinn, um Ihren selbstlosen Dienst am Nächsten, um Ihren Weitblick und um den Mut, sich immer und immer wieder neuen Gefahren zu stellen“, lobte der Landrat den 72-Jährigen.
Doch Meinen beließ es nicht allein bei Worten für Karl Kettler. Er bedankte sich auch ausdrücklich bei seiner Ehefrau Halina, die dem Ehrenstadtbrandmeister seit vielen Jahrzehnten den Rücken freigehalten hat, die bei Einsätzen zur Tages- und Nachtzeit auf ihren Mann verzichten musste ohne zu wissen, ob der Einsatz gut ausgeht und ihr Mann wohlbehalten nach Hause zurückkehrt.
Dem schlossen sich auch die weiteren Redner an. „Die Familie muss einen entbehren und verzichten“, sagte Bürgermeister Florian Eiben, sprach dabei auch die eigene Erfahrung in seiner Funktion als erster Mann der Stadt an. „Karl ist Vorbild für jede Kameradin und jeden Kameraden. Man hat Ideen, sucht Mitstreiter und ist gemeinsam stark und erfolgreich.“
Im Auftrag von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier heftete der Landrat schließlich das Verdienstkreuz an Kettlers Dienstuniform und überreichte Ehefrau Halina einen bunten Frühlingsstrauß.