Ein Adventskonzert mit besonderer Mission

Von Silvia Cornelius

Die Zwillinge Hans-Jürgen und Klaus-Dieter Weber sind nicht das erste Mal in der Baptistengemeinde in Norden. Nebenbei sammeln sie für das Krankenhaus in Tank/ Pakistan.

Norden Einen festlichen Auftakt in die Vorweihnachtszeit bot am Sonntagnachmittag um 16 Uhr das Adventskonzert in der Christuskirche der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde (EFG) Norden mit einem klassischen Mix verschiedener Instrumente, Musikrichtungen und Gesang.

Gemeindepastor Burkhard Bahr war nicht nur mit seinem Kontrabass dabei, er versorgte die Gäste als Moderator zudem mit interessanten Details zu Komponisten, Stücken und den mitwirkenden Musikern. Als wiederkehrende Botschaft des Abends wurde die Rettung und der Trost durch den Tod Jesu Christi deutlich – auch im Hinblick auf das aktuelle Weltgeschehen. „Die Adventszeit ist eine wohltuende Zeit, in der die Menschen Ruhe und Frieden spüren sollen“, spannte Bahr den Bogen zur Weihnachtszeit. Den Musikern sprach er gleichzeitig die Begabung zu, die Seele der Zuhörer „mitschwingen“ zu lassen.

Das Konzert war unter anderem ein Benefizkonzert zugunsten des christlichen Krankenhauses in Tank in Pakistan gedacht, in dem Musiker Klaus-Dieter Weber zwölf Jahre lang als Missionarsarzt tätig war und mit dem er bis heute eng verbunden ist. Über sich und die Zeit mitten im Talibangebiet hat er ein Buch geschrieben: „Weg da mit dem Kind“, welches gegen eine Spende am Konzertabend erhältlich war.

Vielfältige Klänge und Gänsehautmomente

Klaus-Dieter Weber und sein Zwillingsbruder Hans-Jürgen sind schon seit Langem gern gesehene Gäste in der Baptistengemeinde in Norden. Obwohl die Gelsenkirchener auch Blasinstrumente wie Trompete und Tuba beherrschen, ging an diesem Abend in Norden ihr Pianospiel ans Herz der etwa 90 Zuhörer.

Ob solo, vierhändig oder an zwei Klavieren: Ihre abwechslungsreiche Mischung aus Sonaten von Wolfgang Amadeus Mozart, Georg Friedrich Händel oder auch der Polonaise No. 6 in E-Dur von Franz Schubert ließen die Zuhörer in dem hellen Raum andächtig lauschen. Viele hatten dabei die Augen geschlossen und ließen sich von der warmen Atmosphäre mit Kerzenlicht umarmen – andere wippten entspannt mit dem Fuß mit.

Nicht nur die zwei Klaviervirtuosen sorgten an jenem ersten Advent für Wohlfühlatmosphäre: Die Sängerin Petra van Delft überzeugte bei „Mary, did you know“ und sorgte mit ihrer stimmgewaltigen Wiedergabe von „O Holy Night“ im Publikum für Gänsehautmomente.

Harmonischer Abschluss mit Spirituals

Neben Advents- und Weihnachtsliedern wie „Macht hoch die Tür“, die von Gästen und Musikern gemeinsam angestimmt wurden, brachte die Symbiose der Flötisten, Bläser und Streicher Instrumentalstücke wie von Johann Sebastian Bach auf den Punkt. Auch im Duett wurde ein klassisches Stück vorgetragen, wie im Beispiel einer Sonate von Friedrich Händel in der die sanfte Querflöte von Teresa Giersch und das Klavier die Hauptrolle spielten.

Auf den Applaus wurde auf Wunsch der Künstler zwischen den Stücken verzichtet, dieser entlud sich dann aber umso gewaltiger am Ende des Konzertes nach etwa zwei Stunden. Das Publikum stand auf, klatschte anhaltend und Jubelrufe wurden laut. Mit der Zugabe in Form des viel interpretierten Spiritual-Songs „Go Tell it on the Mountain“, ging der gelungene Tag – zumindest in der Christuskirche in Norden gegen 18 Uhr dem Ende zu.