Ein ganz besonderes Menü - aber nicht für jedermann
Hier lacht er noch, der Klaus-Peter Wolf. Doch am Sonnabendabend lehrt sein düster-abenteuerlicher Krimi das Fürchten. Das Foto entstand bei der Lesung aus dem Roman in der Sparkasse Norden.
Norden Mehrere Frauen werden ermordet. Ihnen fehlt ein Stück Haut mit Tattoo am Oberschenkel. Anfangs sieht es nach einem versehentlichen Schnitt aus, dann fällt an einem Tatort eine gebrauchte Pfanne auf. Kann es wirklich sein? Und wenn ja: Wer verspeist menschliche Haut? Die TV-Kommissare versuchen, dies im Film „Ostfriesennacht“ zu klären. Zu sehen ist der Krimi am 28. Dezember im ZDF und schon seit dem 21. Dezember in der ZDF-Mediathek.
„Ich versteh’s noch nicht, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er genau das macht“, sinniert Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen (Picco von Groote) über den Kannibalismus des Serienmörders. Sie erkennt das gleiche Handlungsmuster bei zwei Morden – und ahnt Schlimmes.
Klaus-Peter Wolf hat seinen nächsten Film ins ZDF gebracht – und Ostfriesland-Liebhaber werden vermutlich wieder viel Lokalkolorit und menschliche Abgründe erleben. Kaum zu glauben, wie kriminell das Norderland doch ist.
Es sind ganz bestimmte Fantasien...
„Täter wie er versuchen eine ganze bestimme Fantasie zu realisieren, und wenn sie bei ihren Taten nicht genau das bekommen, was sie sich vorgestellt haben, dann baut sich der Druck neu auf“, erläutert Klaasen ihrem Partner Frank Weller (Christian Erdmann). Der Täter muss folglich in immer kürzeren Abständen morden.
Zwei Alleingänge, zwei Verdächtige
Da schalten sich Ermittler des deutschlandweit agierenden Bundeskriminalamts (BKA) ein und berichten von noch mehr Fällen mit gleichem Vorgehen, etwa in NRW und Bayern. Aber die BKA-Leute gehen bislang davon aus, den Täter zu kennen, einen saudischen Prinzen. Sie beschatteten ihn sogar.
Doch wie kann der Tatverdächtige unter ständiger Beobachtung weiter morden? Ermittler Rupert (Barnaby Metschurat) versucht, das zu klären – im Alleingang, mit Hilfe seiner Affäre. Und diese verschwindet.
Und auch Kommissar Frank Weller ist auf eigenen Wegen unterwegs: Seine Tochter Jule (Lydia Maria Makrides) datet einen älteren Mann – einen Versicherungsmakler, bei dem ausgerechnet ihr Vater einst für die Tochter eine Police abgeschlossen – die nicht passte. Das Verhältnis der Männer ist also eh schon von Misstrauen geprägt.
Ist der Papa nur paranoid?
Der Vater ist außer sich über die Beziehung der Tochter – vor allem, nachdem er dem Mann illegalerweise nachgeschnüffelt hat und Verbindungen zu den Mordopfern erkennt. Aber die Tochter nennt Maximilian Fenrich (Matthias Koeberlin) nach wenigen Tagen schon die Liebe ihres Lebens und ihren Vater hält sie für paranoid. „Du siehst überall nur noch Mörder, Verbrecher, Betrüger. Ich will damit nicht leben, ich krieg da keine Luft mehr.“
Zwei Verdächtige, zwei Alleingänge und mittendrin eine Ermittlungsleiterin mit besonderen Fähigkeiten - Ann Kathrin Klaasen hat stets Visionen, die sie Motive und Zusammenhänge spüren lassen, die den Kollegen fremd bleiben. Können diese sie auch im Fall „Ostfriesennacht“ zur Lösung des Falls bringen?
Die ZDF-Krimireihe mit Ermittlungen in Norden basiert auf einer Romanserie von Bestsellerautor Klaus-Peter Wolf.