Emden: Eine Stadt der Autos oder der Menschen?

Von Stefan Bergmann

Touristen sind für Emden wichtig. Wie macht man für sie – und die Einheimischen – die Stadt attraktiv! Foto: Stefan Bergmann

Emden Die Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg (IHK) und die Stadt Emden werben für eine weitere Stärkung der Emder Innenstadt.

„Wir müssen gemeinsam die Rahmenbedingungen schaffen, um die Innenstadt als Standort für den Handel, die Gastronomie, Dienstleistungen und den Tourismus zu erhalten. Die Emder Bürger und auswärtige Gäste müssen unkompliziert und sicher in unser Zentrum kommen“, sagte IHK-Präsident Dr. Bernhard Brons beim Wirtschaftsdialog mit der Stadt Emden.

Rund 25 Teilnehmer waren zu der Veranstaltung gekommen. Emdens Oberbürgermeister Tim Kruithoff diskutierte mit den Spitzen der regionalen Wirtschaft die drängenden Entwicklungsthemen der Stadt. Neben den aktuellen Förderprogrammen ging es dabei auch um Verkehrsführung und Parkraum sowie die Entwicklung im Bereich des Tourismus am Standort Emden.

In einem Impulsvortrag von Oberbürgermeister Tim Kruithoff und der Stadtbaurätin Irina Krantz wurde das gemeinsame Ziel aufgezeigt und der aktuelle Stand der Projekte in der Innenstadt erläutert. „Unser gemeinsames Ziel ist es, die Innenstadt zu stärken, sodass sie ein lebendiges Zentrum bleibt. Ein Ort mit hoher Aufenthaltsqualität und Dauer. Die Erreichbarkeit muss dabei gewährleistet sein, ob mit dem Fahrrad, zu Fuß, dem ÖPNV oder dem Auto.“

Intensiv diskutiert wurde das Thema Parken und Verkehrsführung. So stellte die Verwaltung in diesem Kreis das weitere Vorgehen in Bezug auf die Neutorstraße vor und den damit verbundenen Zeitrahmen. Nach der intensiven Versuchsphase mit den Verkehrsbeobachtungen erfolgt die temporäre Umsetzung bis zu einer dauerhaften Umgestaltung der Straße. Hierzu bedarf es einer europaweiten Ausschreibung, welche zurzeit vorbereitet wird. Mitgedacht werden soll auch weiterhin die Straße Am Delft. Die Wirtschaft unterstützt die Entwicklungen zur autoarmen Stadt: „Insgesamt sehen wir hier eine positive Entwicklung. Wichtig ist, dass die Stadt transparent handelt - da ist sie ja auf einem guten Weg“, so Brons.

Kruithoff betont in diesem Zusammenhang, dass man beim Thema Verkehr nicht allen Ansprüchen gerecht werden kann. „Die Politik muss entscheiden, was sie gerne möchte. Wenn unsere Innenstadt mehr Aufenthaltsqualität bieten soll, dann müssen wir verkehrsberuhigte Bereiche schaffen“, sagte Kruithoff.

Im Bereich des Geschäftsflächenmanagements stellte Martje Merten, Leiterin des Stadtmarketings, bei Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing Emden GmbH, die aktuellen Projekte vor. In Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung sind soge-nannte Leerstandsexposés aufgelegt worden, in denen alle aktuellen Leerstände des Emder Zentrums zu finden sind. „Wir wollen damit aktiver werden, um sicht-barer zu sein und treten mit den Exposés an Filialisten und Einzelhändler heran, die uns im Besatz fehlen und die wir benötigen. Dadurch sind wir auch noch mal stärker mit den Eigentümern im Kontakt und die ersten Gespräche sind durchweg positiv gewesen.“, so Merten.