Emder Traum platzt vor 6800 Fans
Enges Duell vor großer Kulisse. Kickers Emden zeigte ein packendes Pokalspiel vor 6800 Fans. Foto: Jens Doden
Der VfL Osnabrück steht im Finale des Niedersachsenpokals Dritte Liga und Regionalliga. Beim klassentieferen BSV Kickers Emden setzte sich der Fußball-Drittligist nach Rückstand mit 2:1 durch. Emdens Dennis Engel traf drei Minuten vor Schluss bei einem Klärungsversuch unglücklich ins eigene Netz. Im Endspiel am 25. Mai 2025, das eingebettet ist in den bundesweit ausgetragenen „Finaltag derAmateure“, treffen die Lila-Weißen auf Regionalligist Lohne, der Heimrecht hat.
Das altehrwürdige Emder Ostfriesland-Stadion war pickepackevoll. 6800 Zuschauer sorgten für den besten Besuch seit August 2009, als der 1. FC Köln im DFB-Pokal in Emden gastierte. Damals verfolgten 7200 Fans das erste Spiel von Lukas Podolski im Geißbock-Dress nach seiner Rückkehr von Bayern München.
Heimtrainer Stefan Emmerling vertraute bis auf Kai-Sotirios Kaissis, für den Marten-Heiko Schmidt in die Startelf rückte, derselben Elf, die vor elf Tagen beim bisher letzten Pflichtspiel-Einsatz in Norderstedt mit 4:0 gewonnen hatte. Mit dabei also auch Mika Eickhoff, der gegen Norderstedt zwei Mal getroffen hatte und nun nach nicht einmal 180 Sekunden im Strafraum mit links zum Schuss kam und VfL-Keeper Lukas Jonsson überwand. Vorher hatte Osnabrücks Maxwell Gyamfi einen Zweikampf in mittlerer Position verloren, sodass der Ball zu Janek Siderkiewicz kam, der Eickhoff bediente.
VfL-Coach Pit Reimers nahm gegenüber der jüngsten 0:2-Punktspielniederlage bei Hansa Rostock drei Änderungen in der Startelf vor. Für Niklas Niehoff lief Bashkim Ajdini als rechter Außenverteidiger auf, Lars Kehl ersetzte Dave Gnaase im zentralen Mittelfeld und vorne musste Muaka Simakala für Marcus Müller Platz machen.
Der VfL, der nach einer Viertelstunde Kapitän und Abwehrchef Timo Beermann verletzungsbedingt durch Nikas Wiemann ersetzen musste, tat sich nach dem frühen Rückstand gegen eine kompakt stehende Emder Elf in der Offensive schwer. Die Folge: In der ersten halben Stunde erspielte sich der Drittligist nicht eine nennenswerte Torchance. Doch dann kam die 32. Minute. Marcus Müller flankte von rechts in den Fünfmeterraum, Kickers-Keeper Marcel Bergmann konnte den Ball nicht festhalten, sodass Bastien Conus aus kurzer Distanz zum 1:1 abstauben konnte. Der VfL setzte nach, ein Schuss von Lars Kehl aus gut 18 Metern mittlerer Position strich nach 37 Minuten nur knapp am rechten Pfosten vorbei.
In der Halbzeit nahm Emmerling zwei Wechsel vor. Kaissis und Said Abbey kamen für Stürmer Tido Steffens und Außenbahnspieler Michael Igwe. Dadurch rückte Schmidt nach vorne und bildete nun mit Eickhoff und Abbey die Emder Sturmspitze. Insgesamt standen die Gastgeber aber weiter tief. Nach 54 Minuten brandete (kurzfristig) Jubel in Lila-Weiß auf, als Müller aus kurzer Distanz eine Linksflanke von Conus verwertete. Doch Schiedsrichter Björn Behrens, dem Leo Heckmann und Patrick Herbach an den Linien assistierten, entschied auf Abseits.
Nach 63 Minuten nahm auch VfL-Coach einen Doppelwechsel vor. Kofi Amoako und Joel Zwarts verließen den Platz, Erik Engelhardt und Dave Gnaase kamen. Engelhardt und Müller bildeten jetzt das Angriffsduo des Drittligisten.
Nach 72 Minuten brachte Reimers mit Simakala für Kehl einen weiteren Angreifer. Und schob elf Minuten noch mal nach, als er Jannes Wulff für Müller brachte. Eben jener Wulff, der in der ersten Runde in Meppen den VfL durch einen Treffer in der Nachspielzeit eine Runde weiterschoss. Doch diesmal war es Simakala, der den entscheidenden Moment setzte beziehungsweise vorbereitete. Einen Pass von Kayo setzte er an den rechten Pfosten und hatte dann Glück, dass Emdens Dennis Engel den Klärungsversuch in die eigenen Maschen drosch. nfv