Ende Gelände: Die grüne Wiese im Gewerbegebiet Leegemoor wird bebaut

Von Heidi Janssen

Ende Gelände: Die grüne Wiese im Gewerbegebiet Leegemoor wird bebaut

Von der Sattlerstraße in Richtung Süden: Die Stadt plant die Erweiterung des Gewerbegebietes in Leegemoor

Norden Der Grundsatzbeschluss zur Erweiterung des Gewerbegebietes Leegemoor fasste die Politik bereits 2014. Schon damals war das vorhandene Grundstücksangebot weitgehend erschöpft, alle vorhandenen Flächen verkauft, reserviert oder in privater Hand. Lange war es dann still um das Vorhaben. Mit dem erfolgreichen Abschluss der Grundstücksverhandlungen zum Jahresende bekommt das Projekt jetzt neuen Schwung. Insgesamt 20 Hektar an Flächen hat die Stadt Norden in 2023 erworben. Der Ausbau von 17 Hektar reiner Gewerbeflächen ist in Vorbereitung.

Letzte Erweiterung liegt fast 20 Jahre zurück

Die letzte Erweiterung des Gewerbeparks liegt inzwischen fast 20 Jahre zurück. 2005 wurden im östlichen Bereich mit Gerber- und Sattlerstraße neue Flächen erschlossen. In der Verlängerung der Sattlerstraße soll der Gewerbepark in südlicher Richtung weiter ausgebaut werden sowie parallel zur vorhandenen Bebauung in westlicher Richtung.

„Der Bedarf ist da“, so Ingrid Rump, Leiterin des Fachdienstes für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing in Norden. Anfragen von ansiedlungswilligen Firmen gibt es nach ihren Worten regelmäßig. Weil das Flächenangebot begrenzt ist, sollen die Grundstücke, die in einer Größe zwischen 2000 und 10000 Quadratmetern angeboten werden, nach speziellen Kriterien vergeben werden. Ein entsprechender Katalog ist laut Rump in Arbeit. „Wir möchten eine nachhaltige Ansiedlung“, erläutert die Fachdienstleiterin. Nicht nur wirtschaftliche Faktoren sollen bei der Vergabe eine Rolle spielen, sondern auch soziale Aspekte sollen in die Bewertung einfließen. Die Anzahl der geschaffenen Arbeitsplätze werde weiterhin eine Messgröße sein. Neben der Ökonomie werde aber auch die ökologische Verträglichkeit künftig eine Rolle spielen. „Bei Nachhaltigkeit denkt man zuerst immer an Umwelt und Natur“, so Ingrid Rump. Aber auch bei der Entwicklung von Industrie- und Gewerbegebieten würden immer öfter nachhaltige Aspekte einfließen, wie der Ressourcenverbrauch oder Emissionen.

Förderung durch das Land beantragt

Einen Termin, wann mit der Erschließung begonnen werden kann, gibt es noch nicht. Aktuell werde ein Antrag auf Förderung durch die NBank vorbereitet, so Rump. Die Stadt hofft für das Projekt auf eine Finanzspritze aus Hannover. Ab 2025 will der Fachdienst in die Vermarktung der Flächen einsteigen.

Unter anderem Fragen der Regenrückhaltung sowie der Kompensation spielen die lange Dauer bis zur Umsetzung eine Rolle. So musste geprüft werden, ob sich die für die weitere Erschließung erforderlichen Regenrückhaltung der Oberflächenentwässerung auf den vorhandenen Flächen umsetzen lässt. Wegen der notwendigen Kompensation stand eine Änderung des Bebauungsplans, der in seinen Ursprüngen bis in die 70er-Jahre zurückreicht, im Raum. Damit verbunden wären weitere Gutachten und Planungen.