Erfolgreiche Struktur im Ausbildungsverbund

Seit 40 Jahren bildet die Kreisvolkshochschule Berufe in der Umwelttechnik aus

Wichtige naturwissenschaftliche und verfahrenstechnische Zusammenhänge für die Fachkraft für Abwassertechnik lernen die Lehrgangsteilnehmer bei der KVHS Norden.

Norden Die Entwicklung des Berufsbildes im Bereich der Ver- und Entsorgung hat in den letzten vier Jahrzehnten einen signifikanten Wandel durchlaufen und spiegelt die gestiegenen Anforderungen im Umwelt- und Ressourcenschutz wider. Die Aus- und Fortbildung in diesem Bereich wird seit Einführung des Berufes Ver- und Entsorger/-in 1984 vom Bereich Umwelttechnik der Kreisvolkshochschule (KVHS) Aurich-Norden tatkräftig unterstützt.

Im Oktober 1984 wurde der Beruf des Ver- und Entsorgers eingeführt. Zu dieser Zeit lag der Schwerpunkt auf der praktischen Sammlung, Sortierung und Entsorgung von Abfällen sowie der Versorgung mit Trinkwasser beziehungsweise der Sammlung und Behandlung von Abwasser. Die Tätigkeiten waren vor allem auf den technischen Betrieb der entsprechenden Anlagen sowie auf die ordnungsgemäße Einhaltung gesetzlicher Vorgaben fokussiert, mit weniger Fokus auf Nachhaltigkeit oder Klimaschutz.

Da viele Betriebe in Ostfriesland in diesem Bereich nicht ausbildungsberechtigt waren, kam die Idee im gleichen Jahr zur Gründung eines Ausbildungsverbundes mit der KVHS als koordinierende Stelle und dem Angebot von Schulungsmodulen. Dieses Angebot wurde von der KVHS über die Jahre erweitert mit Fortbildungsseminaren, Externenkursen, Inhouse-Schulungen unter anderem bis hin zu Vorbereitungskursen auf die staatliche Prüfung zur/zum Abwassermeister/-in.

Mit der zunehmenden gesellschaftlichen Sensibilisierung für Umweltfragen und strengeren gesetzlichen Vorgaben wurde das Berufsfeld weiterentwickelt. 2002 erfolgte die Neuordnung und Umbenennung zur „Fachkraft für umwelttechnische Berufe“. Dies umfasste nun folgende spezialisierte Berufsgruppen: Fachkraft für Abwassertechnik, Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft und Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice.

Der Beruf wurde somit spezialisierter und gleichzeitig wurde der Aspekt des Umwelt- und Ressourcenschutzes stärker integriert. Neben der klassischen Entsorgung rückten Abfallvermeidung und -recycling, Management von Trink- und Abwassersystemen, die Überwachung der Wasserqualität und die Kontrolle und Sanierung der Kanalsysteme in den Mittelpunkt. Auch wenn viele Anlagen nun über qualifizierte Ausbilder/-innen verfügten, so blieb die erfolgreiche Struktur des Ausbildungsverbundes mit der KVHS Aurich-Norden bestehen. Weitere Fortbildungen wurden von Interessierten aus ganz Norddeutschland und darüber hinaus besucht.

Nun, im Jahr 2024, wurde das Berufsbild unter dem Titel Umwelttechnologin/Umwelttechnologe weiter modernisiert. Die rasante technologische Entwicklung sowie die globalen Herausforderungen im Klimaschutz erfordern nun hochqualifizierte Fachkräfte, die nicht nur Anlagen betreiben, sondern auch innovative Umwelttechnologien anwenden und optimieren können. Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und der Einsatz von Digitalisierung und Automatisierung spielen dabei eine zentrale Rolle.

Diese Entwicklung zeigt, wie sich der Fokus eines Berufsbildes von rein technischen Aufgaben hin zu einem ganzheitlichen Verständnis für die Umwelt und ihre Schutzmechanismen hin verändert hat. Auch jetzt geht der Bereich Umwelttechnik der KVHS Aurich-Norden diese Entwicklung im spannenden Berufsfeld „Umwelttechnologie“ mit und passt die Unterrichtskonzepte und -inhalte den modernisierten Anforderungen an.

Am 1. August beginnt wieder ein neues Ausbildungsjahr in den umwelttechnischen Berufen. Informationen gibt es per E-Mail: umwelttechnik@kvhs-norden.de.