Marienhafe-Wer am Sonnabend Optik Moltz in der Zeit von 8.30 bis 15 Uhr besucht, wird mit einem Glas Sekt begrüßt. Auch können die Kunden an diesem Tag ihr Glück bei einer Verlosung versuchen, bei der 200, 100 und 50 Euro als Gewinne winken. Außerdem laden ein Grill- und ein Getränkestand in der Moltz-Lohne zum Verweilen ein, und der Mühlenverein Upgant-Schott backt Waffeln zur Feier des Tages, an dem es viel Zeit und Gelegenheit zu Gesprächen gibt, zu Erinnerungen an erfolgreiche 25 Jahre. Traditionell feiern Firmengründer Theo Moltz sowie sein Sohn und Nachfolger Ernst derart erfreuliche Anlässe mit ihren Kunden, von denen ihnen viele seit der Eröffnung am 26. September 1998 die Treue halten. Etliche sind Theo Moltz, der am 8. Oktober 73 Jahre alt wird, sogar schon viel länger verbunden, denn er wirkte bereits über 30 Jahre lang als Uhrmacher und Augenoptiker in Marienhafe, bevor er den Sprung in die Selbstständigkeit wagte.
„Der Kundenzuspruch war von Anfang an enorm“, blickt Theo Moltz voller Stolz auf die Anfänge in der Rosenstraße 31 zurück. So hielten viele Kunden ihr Rezept für eine Brille monatelang bis zur Eröffnung zurück, weil die neue Sehhilfe nur von Theo angepasst werden sollte. Die Nachfrage war so groß, dass Moltz und seine anfangs drei Mitarbeiter das gewaltige Arbeitspensum schon bald nicht mehr ohne weitere Mitstreiter schaffen konnten. So wuchs das Team in kurzer Zeit auf bis zu 20 Köpfe. Ernst Moltz, der anfangs noch in Leer tätig war und nach Feierabend in Marienhafe aushalf, widmete schon bald seine ganze Arbeitskraft dem väterlichen Betrieb, der seinen Kundenstamm stetig erweiterte, weit über die Grenzen des Brookmerlandes hinaus.
Fünf Meister
im Betrieb
Auch das Angebot wuchs: „Zu den Bereichen Optik, Uhren und Schmuck kam die Hörakustik dazu“, erinnert sich Moltz. „Es wurde in allen Bereichen ausgebildet.“ Mittlerweile kümmern sich fünf Meister um das Wohlergehen der Kunden: So sind Theo und Ernst Moltz sowie Jaqueline Wiechmann Augenoptikermeister, Ernst Moltz und Tanja Goldenstein Hörakustikermeister, worauf Theo Moltz sehr stolz ist. „Alle haben im Betrieb von der Pike auf gelernt“, freut er sich.
Als nach zehn Jahren der Mietvertrag auslief, zog die Firma ein paar Häuser weiter in die Rosenstraße 15. „Das Gebäude wurde gekauft und nach den Anforderungen und Wünschen komplett saniert und umgebaut“, blickt Moltz zurück.
Ein weiteres wichtiges Datum in der Firmengeschichte ist der 1. Januar 2016: An diesem Tag übernahm Ernst Moltz die Firma von seinem Vater, der aber noch an einigen Tagen in der Woche mitarbeitete und sich erst nach und nach aus dem Geschäft zurückzog.
Diesen gleitenden Übergang vom Arbeitsleben in den Ruhestand und vom Angestellten-Status in die Selbstständigkeit haben beide sehr genossen. „Theo sagt tschüss“, hieß es am 28. Dezember 2019, dem letzten Arbeitstag von Theo Moltz – wieder ein Anlass, der mit vielen Kunden und Freunden gebührend gefeiert wurde. Damals durften sich der Firmengründer und seine Familie gar in das „Goldene Buch“ von Marienhafe eintragen. Das Jahr 2019 endete mit einem großen Ausverkauf im Uhren- und Schmuckbereich, denn Ernst Moltz, der das Unternehmen am 1. Januar 2020 offiziell als Selbstständiger übernahm, hat die Weichen etwas anders gestellt. Er hatte beobachtet, dass immer weniger Uhren und Schmuck über die Ladentheke gehen, weil die Kunden bevorzugt im Internet kaufen. Dabei sind sie weniger an den ursprünglichen Zeitmessern interessiert, sondern bevorzugen Fitness-Uhren und Smartwatches.
Stets auf dem neuesten Stand der Technik
Die Firma Moltz kümmert sich nun ausschließlich um die Bereiche Augenoptik und Hörakustik. „Der Schritt war die absolut richtige Entscheidung“, stellen Theo und Ernst Moltz im Rückblick fest.
„Das Thema Gesundheit und Mobilität hat einen immer höheren Stellenwert in der Gesellschaft, denn nur wer gut hört und sieht, kann am gesellschaftlichen Leben teilnehmen und bleibt mobil.“ Ernst Moltz und seine Mitarbeiter sind daher bemüht, immer auf dem neuesten Stand der Technik zu bleiben, was eine große Herausforderung darstellt. „Mit modernen Messgeräten können wir Analysen durchführen, die eine frühe Erkennung von Veränderungen am Auge aufzeigen.
Hier können wir zum Beispiel den Augeninnendruck messen, ein Bild von der Augenlinse aufnehmen und die Dicke der Hornhaut messen“, teilt er mit. Mithilfe dieser Messungen kann der Graue und Grüne Star schon früh erkannt werden, wobei der Augenarzt für die exakte Diagnose und Behandlung zuständig ist.
Auch die Hörgeräte entwickeln sich stetig weiter. So setzen die Hersteller verstärkt auf Akku-Technik, das heißt, die modernen Hörhilfen werden ohne Batterien betrieben. „Außerdem sind mittlerweile alle Hörgeräte Bluetooth-fähig und können mit dem Handy verbunden werden“, informiert Moltz. Das bedeutet, dass mit den Hörgeräten, die sich über eine App steuern lassen, direkt telefoniert oder Musik gehört werden kann.
„Bei uns kann der Kunde die Hörgeräte so lange testen, bis wir zusammen das richtige Hörgerät gefunden haben, das im Preis-Leistungs verhältnis zum Kunden passt“, versichert Ernst Moltz.
Neue Messgeräte
Zum Jubiläum erhielt die Marienhafer Firma neue Computer und neue Messgeräte, die eine bessere Analyse bei Augenproblemen ermöglichen.
Auf diese Weise kann zum Beispiel der Tränenfilm beurteilt werden, der zum „trockenen Auge“ führen kann.
„In diesem Fall tränen die Augen sehr leicht und benötigen auf die Tränenflüssigkeit abgestimmte Tropfen“, erläutert der Experte.
Für ihren guten Service ist die Marienhafer Firma weit über das Brookmerland hinaus bekannt. Das liegt nicht zuletzt an den engagierten Mitarbeitern, die sich völlig mit der Firma Moltz identifizieren und einen hervorragenden Einsatz zeigen. „Ohne so ein tolles Team wäre der große Erfolg der Firma nicht möglich“, ist Ernst und Theo Moltz bewusst. Sie freuen sich darüber, dass sich die Mitarbeiter auch untereinander gut verstehen. Zu dem guten Betriebsklima tragen teambildende Maßnahmen bei. So verbrachten Ernst Moltz und seine Frau Menna im Jubläumsjahr ein Wochenende mit den Mitarbeitern in Bremen, das alle sehr genossen haben.
Ein tolles Verhältnis
Anlässlich des Jubiläums bedanken sich Theo und Ernst Moltz ausdrücklich bei ihren Ehefrauen, die ihnen all die Jahre den Rücken weitgehend frei gehalten haben für die Arbeit im Betrieb, und bei den Kunden, die ihnen mittlerweile seit 25 Jahren die Treue halten.
„Da hat sich über Jahre ein tolles Verhältnis aufgebaut“, freuen sie sich. Denn in einem Ort wie Marienhafe trifft man sich nicht nur im Geschäft, sondern auch in der Freizeit bei allen möglichen Gelegenheiten – unter anderem beim Einkaufen, bei Veranstaltungen und beim Sport.
„Darum hat man auf dem Land auch ein sehr besonderes Verhältnis zu seiner Kundschaft“, haben die beiden engagierten Brookmerlander festgestellt.
Vater und Sohn sind auch in der Interessengemeinschaft (IG) aktiv.
Dort wirkte Theo Moltz jahrelang als 1. Vorsitzender und brachte gemeinsam mit den Mitgliedern viele Aktionen auf den Weg, die noch heute im Marienhafer Veranstaltungsreigen als Publikumsmagnet wirken.
Dazu gehören Marienhafe bei Nacht und das Kinderpiratenfest. Inzwischen ist Ernst Moltz 2. Vorsitzender im geschäftsführenden Vorstand der IG Marienhafe, und auch Theo Moltz ist weiter dabei: Er steht der IG als Ehrenvorsitzender im erweiterten Vorstand mit Rat und Tat zur Seite