Erneuter Warnstreik bei Ørsted in Norddeich

Von Christian Walther

Verhandlungen für Haustarifvertrag laufen seit Anfang des Jahres

Norddeich Die IG Metall Emden bestreikte heute erneut den Ørsted-Standort Norddeich. Rund 90 gewerkschaftlich organisierte Mitarbeiter der Niederlassung des dänischen Energieunternehmens legten von 6 bis 12 Uhr ihre Arbeit nieder. „Wir befinden uns seit Anfang des Jahres in Tarifverhandlungen“, erklärt Thomas Preuss, zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Emden. „Auf den verhandelten Entwurf haben wir seitens des Arbeitgebers eine komplette Absage erhalten.“

Ørsted habe zu mehreren im Vorfeld vereinbarten Punkten immer wieder Gegenforderungen gestellt, denen man so nicht nachkommen könne, sagte Preuss. Norddeich ist mit insgesamt 185 Mitarbeitern der größte deutsche Standort des Unternehmens. Begonnen hatte der Warnstreik um 9 Uhr mit einem Treffen der Mitglieder im SPD-Haus am Burggraben in Norden. Die Offshore-Mitarbeiter, die auf dem Service Operation Vessel „Wind of Change“, einer Art Hotelschiff, leben, wurden per Videokonferenz zugeschaltet. „Die deutschen Windparks waren ,Rot‘“, sagt Preuss. Auch die Helikopterteams blieben am Boden.

Die Gewerkschaft fordert unter anderem eine Arbeitszeitreduzierung von 40 auf 38,5 Wochenstunden, transparente Entgeltsysteme mit Gruppierungen und Sonderzahlungen wie beispielsweise Weihnachtsgeld. Zudem legt die IG Metall Wert darauf, dass die Offshore-Pauschale für Kollegen, die in die Windparks rausfahren, neu geordnet wird.

Die IG Metall-Mitglieder von Ørsted hatten bereits am 19. September die Arbeit niedergelegt. Dem Warnstreik hatten sich rund 150 Gewerkschaftsmitglieder angeschlossen.