Erstes Buch mit 64: Krimi-Liebe kennt kein Alter

Von Hauke Eilers-Buchta

Bodo Lehwald mit seinem Debütroman „Mord in Emden“. Foto: Hauke Eilers-Buchta

Emden Gelesen hat er die Ostfriesenkrimis schon immer gern, erzählt Bodo Lehwald. Doch aus der Leseleidenschaft entwickelte sich irgendwann der Wunsch, selbst einen solchen Kriminalroman zu schreiben. Inzwischen hat sich Lehwald diesen Wunsch erfüllt und ist mit 64 Jahren unter die Krimiautoren gegangen. „Mord in Emden“ heißt sein im November erschienener Debütroman und spielt in der Seehafenstadt.

Im Buch, das sich rund um das organisierte Verbrechen dreht, geht es um einen Geschäftsmann, der tot in einer verlassenen Villa aufgefunden wird. „Was zunächst wie ein einfacher Fall aussieht, entpuppt sich schnell als ein komplexes Gewebe aus Lügen, Verrat und tief in der Stadtgeschichte verwurzelten dunklen Geheimnissen“, heißt es in der Buchbeschreibung. Kommissarin Berg muss sich während der Ermittlungen auch den „Schatten ihrer eigenen Vergangenheit“ stellen. Alle Schauplätze gibt es in Emden tatsächlich. In einer Rezension zum Buch heißt es so zum Beispiel: „Der reelle Bezug zur Stadt Emden und die im Buch enthaltenen Cafés und Restaurants vermitteln ortskundigen Lesern ein tolles, bildliches Geschehen.“ Ein Aspekt, der Lehwald wichtig ist: „So findet man sich schnell wieder.“

Almstädt und Wolf als Vorbilder

Die Krimis von Eva Almstädt und Klaus-Peter Wolf kennt Lehwald – natürlich. Sie dienten ihm als Motivation, selbst einen Ostfrieslandkrimi zu schreiben. „Vom Stil bin ich eher bei Eva Almstädt“, erklärt Lehwald. Doch auch Wolfs Ermittlerin Ann Kathrin Klaasen begeistert den 64-Jährigen: „Sie arbeitet viel mit dem Kopf, das gefällt mir.“

Angefangen hat Bodo Lehwald mit seinem Erstlingswerk ganz klassisch. Mit einem simplen Schreibprogramm hat er losgelegt. „Da dachte ich, ich komme nicht voran“, sagt er. Erst nach 55 Seiten im klassischen A4-Format stellte er sein Schreibprogramm auf ein Buchformat um: „Da wusste ich plötzlich, ich bin auf dem richtigen Weg.“

Abseits seines Autorenlebens ist Lehwald, der seit 15 Jahren in Emden lebt und ursprünglich aus Bielefeld stammt, Geschäftsführer eines Unternehmens in Großefehn, befasst sich beruflich mit Themen wie Arbeits- und Umweltschutz. Mit der Polizeiarbeit hat er somit nicht viel zu tun. Dennoch ist sein Buch realistisch, wie er sagt: „Die Polizeiarbeit zeichnet mein Buch aus.“ Das polizeinahe Schreiben erfordere dabei viel Recherche, verrät er. So hat er sich mit verschiedenen Themen intensiv befasst. „Was muss passieren, damit eine Leiche nicht verwest, sondern mumifiziert?“, stellt Lehwald ein Beispiel dar. Neun Monate lang hat er an seinem ersten Buch geschrieben und vor dessen Fertigstellung noch mit dem zweiten Buch begonnen. „Mein zweites Buch ist aktuell zu etwa einem Drittel fertiggestellt“, verrät Lehwald. Mit seinem „Mord in Emden“ ist Lehwald sehr zufrieden: „Der Probedruck machte schon stolz“, berichtet er über das Gefühl, sein erstes eigenes Buch in den Händen zu halten. Und auch die bisherigen Rezensionen freuen den Neu-Autoren.

Warum Bodo Lehwald mit über 60 Jahren angefangen hat zu schreiben, erklärt er so: „Andere gehen vielleicht in den Garten, ich lese lieber und schreibe nun auch.“ Das Schreiben sei nach wie vor sein Hobby, ebenso wie ausgedehnte Touren mit seinem Hund Dusty, bei denen ihm immer mal wieder Ideen für seine Bücher kommen.

Der Ostfrieslandkrimi „Mord in Emden“ von Bodo Lehwald ist im Handel erhältlich, ebenso online. Das Buch kostet 14,99 Euro als Taschenbuch, das E-Book gibt es für 8,99 Euro.