Fast 68.000 Tempoverstöße: Blitzerbilanz im Landkreis Aurich

Von Friederieke Butzheinen

2025 wurde im Landkreis Aurich zehntausendfach zu schnell gefahren. Die Bußgeldstelle verhängte Dutzende Fahrverbote und entzog hunderten Fahrern die Fahrerlaubnis.

Auch am Burggraben in Norden wurde geblitzt.

Landkreis Aurich Im Jahr 2025 wurde im Landkreis Aurich in 67752 Fällen geblitzt. Bis zum 16. Dezember wurde durch die Bußgeldstelle 79-mal ein Fahrverbot ausgesprochen und 229-mal die Fahrerlaubnisse entzogen. 2025 wurden wegen Strafverdachts insgesamt vier Verfahren von der Bußgeldstelle an die Staatsanwaltschaft übergeben.

Das Tempo, mit dem ein Fahrzeug unterwegs ist, kann mit einer stationären oder mobilen Radarfalle erfasst werden. Sechs fest installierte Geräte existieren derzeit im Landkreis: Vier Anlagen allein in Aurich. Weitere Messungen werden in Ihlow-Westerende und Wirdum durchgeführt. An der Leerer Landstraße werden statistisch am häufigsten Raser erwischt – es sei denn, man zählt die mobilen Stationen mit.

Der Landkreis Aurich besitzt fünf bewegliche Radarfallen, die von jeweils einem Beamten bedient werden müssen. Weitaus effektiver sind aber die Messanhänger. Diese stehen bis zu fünf Tagen zeitlich begrenzt an Stellen, wo mögliche Tempoüberschreitungen vermutet werden. Von allen Anlagen im Landkreis erfassen sie die meisten Schnellfahrer.

Zum Beispiel in Süderneuland: Dort wurden innerhalb von zwei Messzeiträumen zwischen dem 13. und 22. Mai allein 181 Verstöße in Richtung Pewsum festgestellt. In Richtung Norden registrierte die Radarfalle sogar 387 Fahrzeuge, die zu schnell unterwegs waren. Die daraus resultierenden Einnahmen wandern in der Regel in die Kassen der Kommunen.

Der Bußgeldkatalog in Deutschland ist einheitlich geregelt. Ab einer Überschreitung von 21 km/h muss nicht nur eine Strafe gezahlt werden, sondern es gibt auch einen Punkt beim Kraftfahrt-Bundesamt. Ein Fahrverbot kann ab einem Verstoß von 26 km/h demjenigen drohen, der innerhalb eines Jahres bereits zum zweiten Mal geblitzt wurde. Bei extremen Verstößen ab 70 km/h können neben Punkten und Fahrverboten heftige Bußgelder von bis zu 800 Euro fällig werden.

Die drei schnellsten Raser des Jahres 2025 fuhren über 90km/h über dem zulässigen Tempolimit. Den zweiten und dritten Platz teilen sich zwei Fahrer, die jeweils 96km/h zu viel auf dem Tacho hatten. Der eine fuhr mit 166 km/h durch eine 70er-Zone, der andere 146 km/h in einer 50er-Zone. Der rasanteste Fahrer des Jahres war ein 19-Jähriger aus Emden, der im Sommer von der Polizei Norden in Lütetsburg auf der Küstenbahnstraße mit 99 km/h über der Höchstgeschwindigkeit erwischt wurde. Sein Tempo von 149 km/h bei erlaubten 50 brachten ihm ein dreimonatiges Fahrverbot, 738 Euro Bußgeld und zwei Punkte in Flensburg ein.