Für den guten Zweck nach Afrika

Von Christian Schmidt

Edo (l.) und Wantje Driever fuhren für den guten Zweck über 8000 Kilometer gen Süden.

Norden Es war ein „mega Abenteuer“, sagt Edo Driever. 8014 Kilometer sind er und sein Sohn Wantje von Norden aus Richtung Gambia gefahren. Im Rahmen der Rallye Dresden-Dakar-Banjul holten sie alles raus, was ihr Ford Transit auf die Straße brachte. Und in den Wüstensand. Viermal blieben sie in der Sahara liegen und mussten ausgebuddelt werden.

Vater und Sohn fuhren – wie berichtet – für einen caritativen Zweck. Mit insgesamt 34 Teilnehmeteams kurvten sie über Frankreich, Spanien und Marokko nach Gambia, um dort ihre Fahrzeuge zugunsten der Dresden Banjul Organisation zu versteigern, die verschiedene Hilfsprojekte vor Ort finanziert. Gemeinsam waren sie stark. Es sei eine besondere Teamleistung gewesen, sagen die Drievers, die von einem Miteinander aller Fahrer berichten. Nicht nur, aber vor allem, weil schlussendlich 106000 Euro zusammenkamen. Der Transit der „Dicken Ostfriesen“ war ein beliebtes Objekt und wurde für satte 5202 Euro verkauft. Der Wagen hatte wenig Elektronik an Bord, das kam in Gambia gut an.

In Bildung investieren

Das Geld ist vor Ort bestens aufgehoben. Investiert wird unter anderem in die medizinische Infrastruktur und die Schulbildung. Die Drievers berichten, dass die Kinder in Gambia für 30 Euro, ab der sechsten Klasse für 40 Euro jährlich zur Schule gehen können, ein Essen inklusive. Doch das Geld fehlt den Familien. Daher ist der Erlös der Rallye ein Segen für das finanziell arme Land, das aber mit so vielen Bildern Eindruck auf Vater und Sohn gemacht hat. „Gambia wird uns noch einige Jahre begleiten“, sagt Edo Driever. Sein Sohn und er haben sich vorgenommen, gemeinsam mit dem Diekster Fischhuus zehn Kindern die Schullaufbahn zu sponsern.

Gambia, aber auch die ganze Reise durch Afrika, hat sich bei ihnen eingebrannt. Auf der einen Seite Müll an den Straßenrändern, bettelnde Kindermassen, auf der anderen Seite Freundlichkeit und Lebensfreude allerorten, „African Happiness“ nennen es die Einwohner, mit denen die Drievers stets ins Gespräch kamen.

Mit wenig Gepäck zurück

Gesten, Gespräche, Geschenke sorgten für Glücksgefühle auf beiden Seiten. Die beiden verschenkten den Großteil ihrer Ausrüstung, darunter ein Stromaggregat und einen Klappstuhl. Der menschliche Dank ist unbeschreiblich. Mit nur vier Kilo Gepäck kamen die beiden im Flieger zurück nach Deutschland.

Vater und Sohn, von den anderen Teilnehmern für ihre „lustigen“ Aktionen mit dem Speedway-Moped, ihren Pässen und im abendlichen Nachtlager mit einem symbolischen Preis geehrt, werden von den Eindrücken noch lange zehren. Edo Driever hat sich vorgenommen, wiederzukommen. Ein Urlaub ist fest eingeplant.

Darüber hinaus will das eingespielte Ostfriesen-Team eine weitere Rallye fahren. Im Januar 2026 soll es nach Patagonien gehen.