Für drei Boßelvereine ist es ein „Finale daheim“
Wer holt den Ostfrieslandpokal? Auf der Heimstrecke von „Bahn free“ boßeln die Männer II und die Jugend A. Foto: Hinrich Saathoff
Großheide Finalfieber in der Gemeinde Großheide: Während die Punktspiele längst abgeschlossen sind, steht am Sonntagvormittag ab 9.30 Uhr noch einmal ein traditionsreicher und prestigeträchtiger Mannschaftsvergleich der Boßler auf dem Programm. Auf den drei Strecken in Westermoordorf, Berumerfehn und Großheide wird der Gewinner des Ostfrieslandpokals 2024 gesucht. Beim „Finale daheim“ mischen mit Südarle, Theener und Upgant-Schott gleich drei Vereine aus dem Kreisverband Norden im Sechser-Feld mit. Dietrichsfeld (Kreis Aurich) ist Titelverteidiger. Dazu kämpfen Ardorf (Ardorf) und Reepsholt (Friedeburg) um den Wanderpokal, für den ein großes 40-jähriges Jubiläum ansteht.
Seit 1984 wird der Ostfrieslandpokal ausgeworfen. Der erste Gewinner hieß damals „Frisia“ Berumerfehn. Der ostfriesische Ehrenlandesboßelobmann Hinrich Dirks aus Burhafe, der von 1973 bis 2003 die Geschicke der Boßler im Landesverband leitete, hob den Wettbewerb aus der Taufe. Auch nach vier Jahrzehnten ist der Ostfrieslandpokal enorm beliebt. 36 Vereine meldeten sich diesmal für die K.o.-Runden an. Das Erfolgsgeheimnis ist das große Gemeinschaftserlebnis und das Messen mit Vereinen, denen die Werfer im normalen Punktspielbetrieb nicht begegnen.
Der Clou: Beim Ostfrieslandpokal kämpfen die Männer I, Männer II, Frauen I, Jugend A sowie Jugend C eines Vereins gemeinsam um den Erfolg. Für jeden Detailsieg gibt es einen Punkt. Immer wieder gibt es enge Entscheidungen mit einem 3:2-Ergebnis. Am Sonntag steht Reepsholt mit seinen beiden Vize-Landesmeistern der Männer I und Männer III hoch im Kurs. Doch genauso ist eine gute Jugendarbeit in den Vereinen gefragt.
Auch im Finale werden Punkte vergeben: Die beste Mannschaft je Wettbewerb erhält einen Punkt, die zweitbeste zwei und so weiter. Der Verein mit der geringsten Punktzahl gewinnt. Bei Punktgleichheit entscheidet die Gesamtwurfzahl, bei erneuter Gleichheit sind die über das Ziel hinausgeworfenen Meter maßgeblich.
Blomberg mit zehn und Pfalzdorf mit acht Titelgewinnen führten die Ehrenliste beim Ostfrieslandpokal an. „He löpt noch“ Südarle (2010 und 2017) und „Goode Trüll“ Upgant-Schott (1985 und 1992) gewannen die Trophäe je zweimal, „Bahn free“ Großheide einmal (2013). „Waterkant“ Theener wartet noch auf die Premiere.
Die Organisation des Wettbewerbes lag in den Händen von Kai Meyerhoff. Am Sonntag geben er als stellvertretender Landesobmann und Stefan Willms als Landesboßelmann die Leitung ab, weil der Südarler als Betreuer mit der A-Jugend unterwegs ist beziehungsweise der Dietrichsfelder für die Männer II seines Vereins selbst boßelt. So laufen alle Fäden bei der erfahrenen Inka Eilts aus dem Landesvorstand zusammen. Die Siegerehrung ist gegen 13 Uhr im Gasthof Kompaniehaus in Berumerfehn vorgesehen. Dietrichsfeld ist übrigens der einzige Finalist aus dem Vorjahr, der es erneut in die Endrunde geschafft hat. Schirumer Leegmoor, Willmsfeld und Utarp/Schweindorf blieben auf der Strecke.
Das sind die drei Wettkampfstrecken:
Strecke eins: Berumerfehn in Richtung Rechtsupweg/Start Sportplatz Westerwieke: 9.30 Uhr Männer I.
Strecke zwei: Heimstrecke „Bahn free“ Großheide, Coldinner Straße: 9.30 Uhr Männer II, 9.45 Uhr Jugend A.
Strecke drei: Westermoordorf (Linienweg) in Richtung Berumbur: 9.30 Uhr Frauen I, 9.45 Uhr Jugend C. bup