Fürs Derby beim TuS Norderney müssen vier Fährfahrten her

Von Bernhard Uphoff

Prestigeträchtiges Inselderby. Beim Hinspiel auf Borkum gab es ein freundschaftliches 2:2. Foto: Privat

Norderney Inselfußballer müssen seefest sein und sich dazu bereit erklären, viel Zeit in ihr Hobby zu investieren. So haben die Spieler des TuS Norderney zwei Inselexpress-Schnellfähren gechartert, um am späten Freitagabend nach dem Auswärtsspiel der Ostfrieslandklasse A bei BW Borssum II noch zurück aufs heimatliche Eiland zu kommen. Fürs zweite legendäre Inselderby, das sonntags am 26. November geplant ist, bestreiten die Nachbarn vom TuS Borkum sogar eine Tagesreise mit insgesamt vier Etappen auf Fähren bei Zwischenstopps in Emden sowie Norddeich. Der Elan der Gäste ist groß, sind doch schon alle 150 Karten für mitreisende Borkumer Fans ausverkauft.

Aktuell teilen die Norderneyer Fußballer das Los mit so vielen ostfriesischen Leidensgenossen: Nach den starken Regenfällen sind Punktspiele wie auch Training auf Naturrasen nicht möglich. Übungseinheiten bestreitet Jens Harms mit seiner Mannschaft derzeit in der Halle. Am Freitag aber wird auf dem Kunstrasen des JFV Emden auf alle Fälle gespielt. Es sei denn, Sturm würde die späte Rückreise gefährden: „Wir hoffen, dass es nicht so schaukelt. Aber wir sind hart im Nehmen“, sagt der Spielertrainer. Bis 16 Uhr arbeiten noch einige TuS-Spieler. Um 16.45 Uhr legt die Fähre nach Norddeich ab. Abends warten zwei Schnellfähren auf die 28 Fußballreisenden.

Die Inselkicker von Borkum wollen gar ein rekordverdächtiges Rennen starten. Konnten die Norderneyer beim 2:2 im Hinspiel am 13. August eine an diesem Sonntag zufällig angesetzte direkte Fährverbindung über Juist nutzen, betreiben die Gäste fürs historische Rückspiel besonders großen Aufwand: Am frühen Sonntagmorgen führt die erste Schiffsfahrt mit dem Katamaran nach Emden. Es folgt eine Bustour nach Norddeich. Von dort aus geht es nach Norderney. Hier erfolgt der Anstoß schon um 12.30 Uhr. Am Ende ihres langen Tages werden die Borkumer insgesamt vier Fahrten per Fähre bestritten haben. „Alle Tickets für mitreisende Borkumer waren in nur vier Stunden ausverkauft“, erklärt Harms. Das prestigeträchtige Inselderby liegt schließlich hoch im Kurs. Für den TuS Norderney ist es seit 2009 das erste auf eigenem Platz. Damals gab der TSV Juist seine Visitenkarte ab. Eine große Kulisse wird auch diesmal wieder herrschen. Die Austragung am 26. November aber ist angesichts widriger Witterungsbedingungen fraglich. Nachholtermine wären beispielsweise Ostersonnabend oder der 1. Mai – ohne Glühwein und vielleicht mit Direktfähre. bup